Euer schönes Leben kotzt mich an!
- Autor*in
- Lloyd, Saci
- ISBN
- 978-3-401-06415-4
- Übersetzer*in
- Abedi, Barbara
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 343
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Umweltroman in Tagebuchform aus dem Jahre 2015.
Beurteilungstext
Es ist das Jahr 2015. Die Klimaveränderungen haben Europa voll erfasst. Heftige Stürme, abnorme Trockenheit und Überschwemmungen machen den Menschen zu schaffen. Die Politik will gerade das Kyoto-3-Abkommen auf den Weg bringen. Die 16jährige Laura aus Großbritannien legt in ihrem fiktiven Tagebuch Zeugnis ab von den bedrängenden alltäglichen Ereignissen. Die Eintragungen umfassen genau ein Jahr vom 1.1.2015 bis zum 31.12.2015. Natürlich enthält das Tagebuch die gewohnten Sorgen einer Pubertierenden: Probleme mit den Eltern, mit der Schule, Leben in der Freundesclique, Freizeitgestaltung... Die Berichte stellen aber besonders die Veränderungen des Lebens durch die extremen Klimaschwankungen in den Mittelpunkt. Die Energiekrise erfasst das Land total. Die Regierung führt Energiekarten ein, die den Verbrauch rationieren, “Smartmeter” dokumentieren den aktuellen Verbrauch. Flugreisen werden verboten. Urlaubsreisen im Land sind eingeschränkt. Es gibt einige Energiekreditoren, diese Menschen verbrauchen weniger Energie, als ihnen zusteht und sie können den Überschuss verkaufen. In der Schule wird das Pflichtfach “Umweltschonung und Energiesparen” eingeführt. Die Politik setzt Maßnahmen durch, die an einen Polizeistaat erinnern. Für Wasserdiebstahl gibt es deftige Gefängnisstrafen. Das Tagebuch arbeitet heraus, wie ganz allmählich das Gemeinschaftsleben verändert wird. Aber auch das Familienleben kommt in eine Krise. Der Vater (er war im Reisebüro tätig) wird arbeitslos und fängt an seltsam zu werden. Er bestellt einen kleinen Gärten und hält sich ein Hausschwein. Die Mutter verlässt die Famile und schließt sich einer Frauengruppe an, die sich um “entrechtete Frauen in der Rationierungsära” kümmert. In epischer Breite werden in diesem Buch die zahllosen Veränderungen im alltäglichen Leben glaubhaft vorgeführt. Einige abgedruckte fingierte Plakate, Statistiken, Fragebögen lassen die Aussagen der Schreiberin sehr authentisch wirken. Dazu trägt auch die Wiedergabe von etlichen Passagen wörtlicher Rede bei, was für eine so junge Schreiberin ungewöhnlich ist. - Dieser Umweltroman macht nachdenklich. Vielleicht rüttelt es aber dazu auf, sich verstärkt mit der Klimaproblematik zu beschäftigen. Er enthält viele Möglichkeiten, Gespräche und Diskussionen zu inititieren.