Eselfrühling, Mimi und Mama Esel finden den Frühling

Autor*in
Neumayer, Lilo
ISBN
978-3-7074-2408-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gerigk, Julia
Seitenanzahl
30
Verlag
G & G
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Wien
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Eselchen Mimi und seine Esel-Mutter leben auf einem Bauernhof und freuen sich mit den anderen Tieren zusammen über den Frühling.

Beurteilungstext

Nach der Lektüre dieses Bilderbuchs ist man ziemlich ratlos, um was für eine Art Geschichte es sich hier handelt. Es scheint, die Autorin konnte sich nicht entscheiden, ob sie über eine „Prinzessin“, über das „Leben auf dem Bauernhof“ oder über „Mimi und Mama Esel“ erzählen will. Auf ersteres deutet die mit reichlich „Glitzer“ übersäte Frühlingswiese auf dem Buchumschlag hin und der mehrfache Hinweis, dass Mimi eine Eselprinzessin sei. Dann geht es aber doch direkt in den Stall der Familie Schneckenberger, in der die beiden Eselinnen, Kühe, Hühner und Kaninchen in einem Raum zusammen leben. Eine Katze, deren Aufgabe es ist, Mäuse zu „bewachen“, und ein großer Hund, der „sicherheitshalber“ stets mit von der Partie ist, gehören ebenfalls zum Hof. Das Werk ist inhaltlich, sprachlich und im Aufbau sehr nachlässig gemacht. Es wird für Kinder ab drei Jahren empfohlen, ist aber für diese Altersgruppe nicht geeignet. Zu lang sind die Sätze und für die erzählten Banalitäten hat die Autorin viel zu viel Text verwendet. Dafür hat sie seltsame Wortschöpfungen erfunden: „schneegestaubt“ schreibt sie, oder „Die Kühe muhen, die Esel iahen.“ Bis Mutter und Tochter Esel den Frühling „finden“, dauert es eine Weile. Zunächst wird ein Rückblick geboten in den vergangenen, prächtig weißen Winter, dann in die „Matsch-Zeit“, bis endlich ein allererster Sonnenstrahl in den gut bevölkerten Stall fällt. Der kitzelt die Eselprinzessin an der Nase und verursacht ein gewaltiges Niesen. Das daraus entstehende Chaos treibt dann auch die Bauersfamilie aus den Federn und – der Frühling ist da. Damit es ja alle merken, summt der Opa leise „Winter ade!“ Einen Text zu summen ist auch eine Kunst! Nach einem Frühstück, das nach „Heu, Kaffee und frischen Brötchen“ duftet, geht es endlich auf die frühlingshaft grüne Koppel zu tierischen lustigen Spielen. „Einige Wochen später ist alles grün“ heißt es einige Seiten weiter, denn es ist bald Sommer. Zusammenfassend ist zu sagen, dass diesem Buch keine echte Geschichte zugrunde liegt, daher fehlt es an Kontinuität und Spannung. Humor oder gar eine korrekte Bereicherung des kindlichen Wortschatzes vermisst man ebenfalls. Die Illustrationen sind schlicht kitschig und wirken stellenweise wie ein Walt-Disney-Verschnitt.

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Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 01.10.2021