Es sitzt ein Vogel auf dem Leim

Autor*in
ISBN
978-3-934029-29-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ensikat, Klaus
Seitenanzahl
32
Verlag
Kindermann
Gattung
BilderbuchLyrikSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Busch ist nicht nur Max und Moritz. Sein fast vergessener humoristisch- bis satirischer Ton trifft auch heute, was er zeitunabhängig erschuf. Im Januar 2008 jährt sich nun sein Todestag (1908). Sehr mutig, dass der Verlag einen anderen Zeichner mit der Illustration betraute, aber Klaus Ensikat meistert diese Aufgabe in seinem eigenen Sinn und mit Busch'schem Humor.

Beurteilungstext

Das Buch ist Teil der Reihe "Poesie für Kinder", dem zweiten Standbein des kleinen (aber feinen) Kindermann Verlags. Wilhelm Busch schrieb im 19. Jahrhundert, beobachtete und traf also seine Zeitgenossen. Merkwürdigerweise geht uns diese Zeit immer noch an, auch wenn bei uns keine Esel mehr den Herrn Quesel in einen Dornenstrauch werfen können oder ein Fährmann die (zahlenden) Seelen den Rhein übersetzen werden. Den Humor und die Hinterhältigkeit verstehen wir allemal.
Iiih, wie gemein sich der Freund verhält, wenn es sich um die Liebe dreht. Ach, wie drei Mal Glück gehabt und vor dem sicheren Ausrauben, ja vielleicht Sterben gerettet zu werden. Ooh, mag ich vielleicht das Rezept des Obstauflaufs nach-kochen? Wilhelm Busch ist es gelungen, nicht wirklich unmodern zu werden.
Dem trägt Klaus Ensikat, der inzwischen auch 70 Jahre alt ist und fast alle Preise erhalten hat, die man als Illustrator so erhalten kann, Rechnung: "So ordentlich Herr Ensikat die Striche zieht / so oft kleckst er die Bilder. / Hier klebt er Bilderecken exquisit / dort reißt er's Blatt viel wilder. / Die Herren schau'n wohl gerade aus dem Bild / gesetzt und voll Vertrauen / doch manch Gehetzter ziemlich wild / und in dem Wald herrscht Grauen." Ensikat zeichnet, kritzelt so eng, so schmal, dass er - so berichtete er dereinst auf einer Tagung - zunächst Probleme beim Druck hatte. Aus diesen engen Linien stechen die Flächen der Gesichter geradezu heraus, und er gibt ihnen oft ein sehr eigenwilliges Bild: wilde Bärte, große Nasen, verbiestert bis gelassen, neugierig, debil.
Eine sehr gelungene Symbiose einer Person, die bereits (fast) 100 Jahre tot ist und einer anderen, die mit 70 Jahren noch sehr lebendig ist.

Natürlich ist das Buch, wie alle aus dem Hause Kindermann, AUCH für Erwachsene, aber Kinder ab 5 Jahre werden bereits beim Vorlesen ihren Spaß finden - und daneben gib es jede Menge Sprechanlässe.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010