Es ist so schön, dein Freund zu sein

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Teaser

Die kleine Hanni Hase ist einsam und sucht einen Freund. Doch alle, die sie fragt, sind anders, schon beschäftigt und hören sie gar nicht. Bis der kleine Knuddelbär sie bittet, seine Freundin zu sein.

Beurteilungstext

Was für schöne Bilder! Großformatige Kunstwerke mit durchaus künstlerischem Anspruch, interessante Lichtwirkung und Blickführung, einfallsreiche Blickwinkel und dazu noch kindertauglich - großes Kompliment, Frau Müller! Wenn da nur nicht der Text wäre... Lieber Ulrich Maske, ich habe mich ja schon mit Ihren Pausenmusiken auf den Tonträgern des Verlages schwer getan, aber dass Sie nun auch nicht schreiben können! Die Geschichte selbst ist einfach, um nicht zu sagen simpel. Viele Autoren haben schon beschrieben, wie Kinder jeden, der ihnen begegnet, auf seine Tauglichkeit zum Freund, manchmal auch als Vater oder Mutter, überprüfen. Meist erfährt man dann etwas über die Unterschiede zwischen den Individuen, die eben keine universelle Eignung ermöglichen. Meist lernt man dazu noch etwas über Toleranz und das Akzeptieren von "Anderssein", bis es zum Happyend kommt. Hier ist der Ansatz derselbe, aber in der Durchführung hakt es vorne und hinten. Auch in diesem Buch sucht Hanni Hase einen Freund, aber das reicht dann schon als Aussage der Geschichte. Denn es kommt zu keiner Interaktion mit den Angesprochenen, diese reagieren nicht einmal und Hanni kann immer nur feststellen: "Wie schade!" (Vielleicht eine Parabel über die Sprachlosigkeit unserer Zeit - und ich habe es nicht bemerkt?) Die Lösung des Problems erscheint dann durch einen kleinen Knuddelbär, der Hanni bittet, seine Freundin zu sein. Er hat mehr Glück, sie ist begeistert und sie betrachten gemeinsam Knuddelbärs allerliebstes Bilderbuch (hoffentlich nicht dieses!).All das kommt sprachlich einfallslos und fast hölzern daher, bietet weder Stoff zum Nachdenken noch zum Handeln und wäre allemal ein Grund zur Abwertung, wenn da nicht - siehe Anfang - die schönen Bilder wären. Also bitte: Nur anschauen! Beinahe hätte ich es vergessen, die beigefügte CD zu erwähnen, auf der Ulrich Maske seiner musikalischen Ader freien Lauf lässt: 16 Lieder für Kinder, vollsynthetisch und pflegeleicht mit Gesang und Texten, die zum Buch keinen Bezug haben. Musik wie im Aufzug oder den Toiletten der Autobahnraststätten, akustischer Müll eben, aber nicht schädlich. Na, vielleicht hätte ich die CD doch vergessen sollen...