Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-8415-0441-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
112
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In Swasiland leben ca. 120.000 Kinder, die mindestens ein Elternteil durch AIDS verloren haben. Die älteren Kinder sind in diesen Kinderfamilien für die Geschwister und oft auch die Großeltern verantwortlich. Vier dieser starken Kinder lernen wir in diesem Buch kennen.

Beurteilungstext

Thulani ist 11 Jahre alt. Er ist jetzt "der Mann im Haus". Seine Träume schätzt er als unrealistisch ein. Seine kleine Schwester soll zur Schule, aber die Schuluniform ist zu klein und es fehlt das Schulgeld. Das Schulgeld könnte erlassen werden, aber den dazu notwendigen Totenschein für die Eltern gibt es nicht. Auch das Waisenhaus ist keine Option, denn er kann seine Oma nicht im Stich lassen.
Auch Sonto ist Waise. Hat die Mutter ihre kleine Schwester schon bei der Geburt mit AIDS angesteckt? Mut macht diesen Kindern ein Buch, das die Mutter für sie vor ihrem Tod schrieb.
Auch Lungelo möchte ihrer Schwester eine Schulbildung ermöglichen. Aber ohne Schuhe kein Schulbesuch! Desillusioniert muss sie sich letztendlich prostituieren, um Schuhe für die Schwester kaufen zu können.
Sipho erlaubt sich, egoistisch zu handeln und löst dadurch eine Katastrophe aus.

Die vier Kinderschicksale berühren. Diese Kinder müssen nicht nur mit dem Tod der Eltern leben, sie sind auch unendlich arm, es fehlen für uns selbstverständlichste Dinge wie Wasser und etwas zu essen. Trotzdem geben sie die Hoffnung auf Bildung nicht auf, auch wenn die Hürden hierfür oft zu hoch sind. Sie kümmern sich, sie müssen vorschnell erwachsen werden, sie lassen unsere Probleme marginal erscheinen. "Die Geschichten sind traurig", schreibt die Autorin im Nachwort, "aber nicht trauriger als die Wirklichkeit".

Ergänzt wird das Buch durch eine Landkarte, ein kleines Wörterverzeichnis und ein Nachwort der Autorin.
Die wenigen Illustrationen sind schwarz-weiß, verdeutlichen die Winzigkeit der Kinder in ihrer trostlosen Welt.
Fazit: Eine lohnenswerte Lektüre, die auch über unser Leben nachdenken lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 22.09.2016

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