Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht

Autor*in
Aber, Edith
ISBN
978-3-551-35753-3
Übersetzer*in
Ruschmeier, Sigrid
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
253
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte erzählt einen Ausschnitt aus Evas Leben und schildert einen ganz normaler Alltag in Deutschland im Jahr 1932. Eva wächst behütet auf. Nur langsam schleichen sich die Folgen der Weltwirtschaftskrise und die Sorge vor den Nationalsozialisten in ihr Leben ein. Die Geschichte endet mit der Wahl Hitlers.

Beurteilungstext

Eva und ihre gut bürgerliche Großfamilie lebt in einem kleineren Ort. 1932 hört Eva die ersten antisemitischen Bemerkungen, es folgen erste Angebote der Geschäftsübernahme, zunächst als faires Angebot. Diskriminierungen in der Schulklasse bleiben ohne Sanktionen.
Eine von der Verwandtschaft angebotene Übersiedlung in die USA lehnt die Familie ab.
Zum Jahresende nehmen die Nazikundgebungen zu, auf der anderen Seite erlebt Eva Kuchenschlachten auf dem Geburtstag einer Freundin trotz der Weltwirtschaftskrise.
Eva fragt ihren Vater, warum es stets die Juden sind, die für alles verantwortlich gemacht werden. So erfährt auch der Leser vom traditionellen jüdischen Leben, der Geschichte der Juden und der Judenverfolgung und verfolgt Gespräche, die nahezu philosophisch sind.
Der Erzählstil ist nüchtern, distanziert, deshalb fällt dem Leser ein emotionaler Zugang schwer. Auch der Leser wird zu einer Distanzierung verleitet und nicht in den Bann gezogen. Das ist schade, denn Evas Geschichte ist eine wichtige Geschichte, zeigt sie doch, wie schleichend die Gefahr heraufzieht.
Der Leser bekommt ein Zeitbild von der Zeit kurz vor 1933 serviert und nur der historisch Vorgebildete weiß, welcher fatale Fehler es war, nicht auszuwandern.
Die Geschichte wird in drei Kapiteln erzählt.
Die Autorin selbst wanderte 1940 als 16-Jährige in die USA aus und überlebte als einziges Familienmitglied den Holocaust.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010