Erik und das Opa-Gespenst

Autor*in
Aakeson, Kim Fupz
ISBN
978-3-8369-5809-7
Übersetzer*in
Brunow, Dagmar
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Eriksson, Eva
Seitenanzahl
28
Verlag
Gerstenberg
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eriks ist sehr traurig, sein Opa ist gestorben. Doch sein Opa besucht ihn als Gespenst Nacht für Nacht. Er hat noch etwas Wichtiges zu erledigen…

Beurteilungstext

Die originelle Erzählung des dänischen Autors Kim Fupz Aakeson ist ein nachdenklich stimmendes und warmherziges Buch über das Abschiednehmen. Es widmet sich auf insgesamt 28 Seiten einer sehr sensiblen und von der heutigen Gesellschaft zunehmend tabuisierten Thematik Tod und Sterben. Doch ist dieses elementare Thema, welches Menschen seit jeher beschäftigt, auch eines, das bereits Kinder existentiell bewegt und zum Nachdenken bringt? Dem Werke nach zu urteilen, ist es das sehr wohl. Der Autor greift eine mögliche Todesvorstellung und Trauerverarbeitung eines Kindergartenkindes auf und gibt Einblicke in die Gedankenwelt des Kindes. Der Anlass, weswegen sich der Protagonist des Bilderbuches, der kleine Erik, mit der Thematik auseinandersetzt, ist der Tod seines geliebten Opas, der an einem Herzinfarkt verstorben ist. Erik ist darüber sehr traurig und weint sehr viel. Vor allem beschäftigen ihn viele Fragen. Was geschieht nun mit seinem Opa? Was wird aus Opa, wenn er im Sarg liegt? Er kann sich einfach nicht vorstellen, dass Opa jetzt im Himmel ein Engel sein soll, wie Mama ihm erzählt und auch nicht, dass sein Opa später zu Erde wird, wie ihm sein Papa erklärte. Mit dem Gerede der Erwachsenen ist Erik nicht zufrieden und so schläft er gedankenversunken ein. Noch in derselben Nacht kehrt Opa zurück und sitzt auf Eriks Kommode. Zu Eriks Verwunderung und Freude identifiziert er seinen Opa ab sofort als Gespenst. Opa liest aus Eriks Gespenstbuch vor, in dem steht, das Gespenster Gespenster sind, weil ihnen noch etwas aus ihrem Leben auf der Seele brennt. Doch was ist das? Auf den folgenden Seiten begeben sich Erik und dessen Opa die folgenden 3 Nächte auf die Suche, bei der Opa von unzähligen, schönen Erinnerungen aus seinem Leben berichtet. Am Ende ihrer Suche finden sie heraus, was Opa noch fehlte: „Mir fehlt, dass ich dir nicht Auf Wiedersehen gesagt habe.“ Erik und sein Opa müssen beide ein bisschen weinen, als sie voneinander Abschied nehmen und versprechen sich, aneinander zu denken.
Die Frage, ob Erik nur träumte, oder etwa schlafwandelte oder die Begegnungen mit seinem Opa Realität darstellten, bleibt für den kindlichen Betrachter offen. Auf der letzten Doppelseite verschwindet Opa einfach durch die Wand nach draußen und Erik sieht ihm nach, bis er in der Dunkelheit verschwindet. So berührt das Werk viele Fragen, auf die es bei dieser Thematik scheinbar ohnehin keine eindeutigen Antworten gibt und eröffnet so einen Anlass zur Auseinandersetzung mit der sensiblen Thematik Tod und Sterben.

Die schwedische Illustratorin Eva Eriksson setzt den Verlauf des Geschehens und die Gedankenwelt des Jungen mit Buntstiftzeichnungen um, die durch ihre Farbwahl und Darstellung der Gestik, vor allem auch der Gesichtsmimik, auf eingehende Weise die auf der einen Seite gedämpfte und bedrückende, aber auf der anderen Seite auch befreiende und ehrliche Grundstimmung der einzelnen Szenen ausdrücken.
Das Buch nimmt die kindlichen Erklärungsversuche ernst und verdeutlicht auf eindringliche Weise, wie sehr sich Kinder mit der Thematik, mit den Geheimnissen des Lebens und Sterbens, beschäftigen und wie viele Fragen und Gedanken im Kopf der Heranwachsenden umher schwirren. Ein empfehlenswertes Bilderbuch, welches empfindsam und tiefgehend in Wort und Bild erzählt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von pala; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 30.11.2015

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