Eric

Autor*in
Tan, Shaun
ISBN
978-3-551-55584-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Tan, Shaun
Seitenanzahl
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Austauschschüler setzt die Familie in Verwunderung, weil er ganz anders ist und reagiert, als sie erwartet haben, statt in das neu renovierte Gästezimmer in die Speisekammer zieht, eifrig lernt, sehr neugierig ist und viele Fragen stellt, aber die Familie auch immer wieder durch sein Verhalten verwundert. Dann verabschiedet er sich plötzlich und hinterlässt in der Speisekammer eine Überraschung, die von der Familie jetzt jedem Besucher gezeigt wird.

Beurteilungstext

Der australische ALMA-Preisträger 2011 Shaun Tan macht wundervolle, schwierige, überraschende, begeisternde Bilderbücher, die man immer wieder ansehen muss, weil es immer ganz viel in ihnen zu entdecken gibt und seine Illustrationen in jedem Kopf etwas anderes in Gang setzen.
In diesem kleinformatigen Bilderbuch (12x15,4) taucht der Austauschschüler mit dem halben Kopf(?) wie ein Schattenriss auf dem grünlich schattierten Cover auf, die weißen Augen sind leicht eingestanzt wie von einem Locher. Wie immer bei Shaun Tan ist die Gestaltung des ganzen Buches sein Werk. Das Vorsatzblatt enthält eine Vielzahl kleiner, leicht kolorierter Gegenstände, Blätter, Früchte, Samenkapseln usw. auf einem Untergrund wie eine alte Tapete. Das Titelblatt zeigt einen Briefumschlag mit ganz fremden Briefmarken und als Adressat Eric von Shaun Tan. Entsprechend sieht der Abspann aus, als sei er die Rückseite dieses Luftpostbriefes mit einer (gezeichneten) australischen Briefmarke, in der “der Austauschschüler” in einer Goldrandtasse sitzt.
Im Gegensatz zu anderen Bilderbüchern Shaun Tans, z.B. “Ein neues Land”, das ganz ohne Sprache, aber nicht ohne Buchstaben und Wörter auskommt, erzählt hier ein unbekannt bleibendes Ich in kurzen Texten auf eigenen Seiten von dem Austauschschüler, der vor einigen Jahren in die Familie kam. Zum Text gehört meist auf der gegenüberliegenden Seite ein Bild, das den Austauschschüler in seiner Fremdheit zeigt, fremd im Aussehen, ein kleines Strichmännchen mit breitem Dreizackkopf , der gut in die Kaffeetasse passte.
Shaun Tans Bilder wirken wie alte Fotografien, sind aber meisterlich gezeichnet, komponiert und zeigen uns in jedem Bild durch die spezielle Perspektive des Schülers Gegenstände unseres Alltags in völlig neuer Sicht: einen Stecker, eine Briefmarke, einen Elefantenfuss, ein Bonbonpapier. Auch wenn wir Betrachter des merkwürdigen Schülers sind, so werden wir zugleich dazu gebracht, aeine Augenhöhe einzunehmen. Das ergibt ein reizvolles Spiel.
Viele werden sich fragen, ob das Bilderbücher für Kinder sind. Das fragt Shaun Tan selber nicht, sondern er zeichnet, malt, gestaltet meisterhafte Bücher. Uns bleibt überlassen sie auszuprobieren. Und dazu kann man nur jeden ermuntern.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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