Engel und Joe

Autor*in
Herrmann, Kai
ISBN
978-3-551-35644-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
300
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Engel und Joe, zwei Teenager, beide von zuhause abgehauen, verlieben sich ineinander. Sie verbringen ihre Tage auf dem Alex in Berlin in Gesellschaft von Punks und Skins, mit Alkohol und Drogen. Als sie schließlich ein gemeinsames Kind erwarten, eskaliert die Situation.

Beurteilungstext

Johanna, genannt Joe, 15 Jahre alt, haut zuhause ab, weil sie Stress mit dem unsympathischen Freund ihrer Mutter hat. Auf dem Alexanderplatz gerät sie in eine Gruppe Skins, von denen sie einen kennt. Als die auf sie losgehen wollen, wird sie von Engel, einem Punk, der sich ebenfalls dort aufhält, in Sicherheit gebracht. Sie verliebt sich augenblicklich in ihn.
Schon hier das erste Klischee: Wohlerzogene Tochter , sauber und gepflegt, verliebt sich in gammeligen obdachlosen Punk. Fortan hängt sie jeden Tag mit ihm herum, trinkt Schnaps, kifft und bleibt ihrem Zuhause fern. Das alles geschieht mitten in Berlin am Alex. Ihre Mutter sucht sie nicht, lässt sie auch nicht suchen und stellt sie in keiner Form zur Rede, wenn sie gelegentlich nach Hause kommt. Man erinnere sich: Sie ist 15!!
Sie pennt bei Engel in der Gartenlaube oder im Mausoleum auf dem Friedhof. Sie geht schließlich anschaffen und vervollständigt damit die Karriere des Straßenkindes. Außerdem wird sie dann auch noch schwanger, was sie schließlich wenigstens halbwegs zur Vernunft bringt. Aber auch hier spielt die Mutter nur eine untergeordnete Rolle. Die weitere Organisation des Leben von Joe stößt das Krankenhaus an und übernimmt das Jugendamt.
Die Geschichte endet mit Engels Tod, Joe kehrt aus Hamburg nach Berlin zurück.
Diese Erzählung basiert auf einer wahren Begebenheit, es bleibt unklar, wieviel Wahres daran ist. Sicher ist, dass es eine Menge Klischees gibt, angefangen bei dem Punker mit Ratte, Dealen im Gefängnis , ein Nazi-Opa, der immer ihr Freund war usw.
Kai Herrmann bemüht sich um eine realistische Schilderung des Lebens auf der Straße. Die Unfähigkeit der beiden, ihr Leben zu organisieren und schließlich auch noch für ein Kind zu sorgen, stellt er ganz konkret dar.
Die Sprache ist rau, ordinär und in den Dialogen auf kurze Sätze beschränkt.

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Diese Rezension wurde verfasst von CJM.
Veröffentlicht am 01.01.2010