Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches
- Autor*in
- Skelton, Matthew
- ISBN
- 978-3-446-20796-7
- Übersetzer*in
- Günther, Ulli+Herbert
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Sanderson, Bill
- Seitenanzahl
- 432
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 17,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der 12jährige Blake findet in einer Oxforder Bibliothek ein geheimnisvolles Buch: Es sieht unbedruckt aus, aber manchmal erscheinen rätselhafte Verse. Nicht nur Blake ist fasziniert, plötzlich scheint jeder hinter diesem Buch her zu sein. Und er erfährt eine alte Geschichte von einem machtvollen Letzten Buch, das unendliches Wissen und ebensolche Macht verspricht. Parallel dazu wird von einem Mainzer Gesellen Gutenbergs berichtet, der 500 Jahre zuvor an diesem Buch beteiligt war.
Beurteilungstext
Ein Hohelied auf Bücher und den Buchdruck als Sternstunde der Kultur. Die Botschaft: Bücher haben Wert, durch den Aufwand ihrer Herstellung, durch ihren Inhalt und auch durch das, was sie in Menschen freisetzen können. Dafür gibt es historische Beispiele in großer Zahl.
Hier allerdings geht es um ein fiktives Buch, dessen Geschichte eingebettet ist in ein ganzes Panoptikum echter Personen, echter Schauplätze und echter Ereignisse. Das ist perfekt angelegt, herausragend und fantasievoll erzählt und so kunstvoll ineinander verwoben, dass die Spannung keinen Augenblick nachlässt und immer wieder die Frage nach Realität oder Fiktion auftaucht. Und die Prinzipien des Buchdruckes und seiner historischen Entwicklung sind ja auch sachlich korrekt eingearbeitet.
Die genauen Ortskenntnisse des Autors von Oxfords Colleges und Bibliotheken wie von Mainz und Frankfurt bilden dabei ein stabiles Gerüst, das sich binnen kürzester Zeit mit prallem Leben erfüllt. Alle Figuren sind mit scharfer Kontur und glaubwürdiger Tiefe gezeichnet und der Handlungsverlauf stets logisch und nachvollziehbar (wenn auch lange geheimnisvoll!) durchkomponiert. Vor allem die Verschränkung der beiden Zeitebenen gelingt bruchlos und gibt dem Leser immer einen Informationsvorsprung gegenüber den Handelnden.
Das Beste aber ist das Lesevergnügen, das unabhängig von technischer Bewertung jede Seite des Buches erfüllt. Das prickelt vor Spannung, lässt mitfiebern und sich mitfreuen und zwingt zu einem fast hypnotischen Weiter-weiter ohne Pause und ohne eine Chance zum Nebenherlesen. So muss Literatur sein, dann brauchen wir keine Leseförderung mehr.
Die ausnehmend liebevolle optische Gestaltung des Buches mit “handschriftlichen” Teilen, “gealterten” Buchteilen und sehr lesefreundlicher Typografie erfreut darüber hinaus. Auf Seite 175 spricht ein Professor, der es wissen muss, den Satz: “Endymion Spring ist ein erstaunliches Werk” - dem ist nichts hinzuzufügen.