Emmas Reise

Autor*in
Wahl, Mats
ISBN
978-3-423-62132-8
Übersetzer*in
Kutsch, Angelika
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
159
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Per Anhalter begibt sich Emma auf die Reise zu ihrem Freund, der sich von ihr getrennt hat. Es wird eine Reise zu sich selbst.

Beurteilungstext

Per Anhalter fährt Emma klammheimlich von zu Hause fort. Ein weiter Weg, von Umeå (Nordschweden) nach Stockholm. Sie will Daniel besuchen, ihren Ex-Freund, obwohl der sich von ihr getrennt hat; doch das will Emmas Verstand nicht wahrhaben. In diese Rahmenhandlung von "Emmas Reise" eingeschoben finden sich kurze zeitgleiche Szenen aus dem Leben Daniels, die ihn jeweils in irgendwelchen Liebesakten mit einem anderen Mädchen zeigen und dem Leser den Wissensvorsprung vermitteln, dass Emma ihm nichts, aber auch gar nichts bedeutet. Diese Erkenntnis am Ende ihrer Reise ist hart für Emma, und es dauert einen Tag und eine Nacht, bis sie sie akzeptieren kann und den Rückflug nach Umeå antritt, frei von der Vergangenheit, sehr schön symbolisiert durch die Geste, dass sie ihren Cowboyhut verschenkt, der sie auf der reise begleitet hat. Doch mehr als dieses End-Erlebnis ist es die Reise selbst, die Emma in kurzer Zeit zur jungen Frau reifen lässt. Begegnungen mit Menschen, so unterschiedlich sie nur sein können: Frauen, frustriert und gestresst von ihrer familiären Situation; junge Männer, aggressiv, primitiv, arrogant, unsicher, sexbesessen. Sie alle werden Teil ihres Lebens, lassen sie Angst, Mitgefühl, Schuld erleben und ermöglichen ihr eine neue Perspektive. Das alles ist Leben, und Emma lernt erkennen, was sie eigentlich will und nicht will. Ein einrucksvoller Roman des bekannten schwedischen Schriftstellers Mats Wahl, der in der Übertragung von Angelika Kutsch eine angemessene Übersetzung gefunden hat. Mats Wahl trifft die Sprache von Jugendlichen, nicht nur in deren Dialogen, sondern auch in seinem eigenen sachlich-direkten, teils schonungslosen Erzählton, in einer niveauvollen Sprache, nüchtern und scheinbar (!) emotionslos. Ein sehr empfehlenswerter Roman über den Reifeprozess eines jungen Mädchens.

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Diese Rezension wurde verfasst von rp-avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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