Emmas Reise

Autor*in
Wahl, Mats
ISBN
978-3-423-62132-8
Übersetzer*in
Kutsch, Angelika
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
158
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Emma ist als Anhalterin unterwegs von Nordschweden nach Stockholm zu ihrem Freund Daniel. Sie trifft hilfsbereite Menschen, aber gerät auch wiederholt in gefährliche Situationen. Besonders die Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kind(ern) und die Anmache von Männern wirken bedrohlich. Aber sie stellt sich selbst extremen Situationen. Bei ihrer Ankunft in Stockholm muss sie erkennen, dass Daniel inzwischen eine andere Freundin hat. Dennoch stellt sie beim Flug zurück zu ihrem Vater fest, dass diese Reise für ihre Entscheidung, ob sie das Kind behalten wird oder nicht, wichtig war.

Beurteilungstext

Im 3.Band der Reihe über Emma und Daniel, die dank der wechselnden Beziehungen ihrer Eltern mal wie Geschwister zusammen lebten, sich ineinander verliebten und wieder trennten, konzentriert Mats Wahl seine Geschichte zunächst ganz auf Emma und ihre Ausreißertour nach Stockholm. Der Text ist reduziert auf den Handlungsablauf, die Dialoge, nur ganz selten ergänzt durch Andeutung von Gefühlen und Gedanken Emmas. Durch die Konfrontation mit verschiedenen Menschen gerät sie noch einmal in die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Schicksal: sie hat als Kind den Unfalltod ihrer Mutter verursacht und sich jahrelang dafür die Schuld gegeben. Jetzt wagt sie sich auch andere Seiten der Mutter einzugestehen, als sie andere Erwachsene in ihrem Umgang mit Kindern erlebt. Einen dramatischen Höhepunkt hat die Geschichte im Haus eines anfangs bösartigen Rollstuhlfahrers, der seine erwachsenen Söhne im Boxkampf aufeinander hetzt, aber Emmas Mut zu schätzen weiß. Erst nach einem Drittel bezieht Wahl auch Daniel ein. Kursiv abgesetzter Text macht den Perspektivwechsel sehr deutlich. Für den Leser/die Leserin ist damit klar, dass die Freundschaft zwischen Emma und Daniel zu Ende ist, aber warum Emma dennoch die Gefahren der Anhalterei auf sich nimmt, um ihn zu sehen, wird zögrern und fetzenweise erst gegen Schluss in kleinen Szenen und Bildern angedeutet. Seine Meisterschaft in der Charakterisierung von Beziehungen zeigt Wahl besonders in der Schlussszene zwischen Emma, Daniel und seiner neuen Freundin Lotta. Kleine Alltäglichkeiten werden gewechselt, zugleich spielt sich das eigentliche Drama ab, dass Daniel Schluss gemacht hat, aber Emma das bisher nicht akzeptiert hat und erst jetzt - zunächst im Traum - sich eingesteht. Ihre Entscheidung wird offen gelassen, das bleibt die Sache der Leserin. So uneingeschränkt empfehlenswert wie die beiden ersten Bände.

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Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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