Emil und die Detektive
- Autor*in
- Kästner, Erich
- ISBN
- 978-3-8373-0843-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- –
- Verlag
- –
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im Medienverbund von Buch, Bühne, Film, Hörspiel erobert dieser Kinderbuchklassiker seit 1929 immer wieder neue, junge und alte Leser. Auf der Fahrt zu seiner Oma nach Berlin wird Emil im Zug sein Geld von “einem Herrn mit steifem Hut “gestohlen. Emil verfolgt mit Hilfe einer Gruppe Berliner Jungen dessen Spur, erhält sein Geld zurück und entlarvt gleichzeitig einen Bankräuber. Im Hörspiel kann man diese zeitlose, spannende Detektivgeschichte in ca. 50 Minuten miterleben.
Beurteilungstext
Der CD - Player im Kinderzimmer und in der Mediothek der Bücherei ersetzt schon lange den traditionellen Stereo - Plattenspieler, den manche Großeltern heutiger Kinder voller Stolz auf ihre Schallplattensammlung als Relikt am Leben erhalten. Insofern ist die Reproduktion der Originalausgabe der LP aus dem Jahre 1962 eine Erinnerung an alte Zeiten und eine Hommage an den Autor Erich Kästner (1899 - 1974 ), an den Illustrator Walter Trier (1890 -1951) und an die Producerin der Hörspielfassung Gertrud Loos (1916 - 2000).
Das Hörspiel auf der beigefügten CD mit einer Spieldauer von 50 Minuten ist auch für jüngere Kinder geeignet, weil ein Erzähler in kurzen Sätzen mit einer wohlklingenden “Es war einmal -Stimme” zwischen den einzelnen Szenen vermittelt. Er führt gewissermaßen durch die Handlung und kommentiert solche Sachverhalte, die nicht spielerisch umgesetzt sind. Dazu gehören Milieuschilderungen aus den 20-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, z. B. die persönlichen Lebensumstände von Emil Tischbein. Der Musterschüler (!) will seiner alleinstehenden Mutter keinen Kummer machen. Die arbeitet für nur 35 M die Woche als Friseuse, und die 140 Mark für die Reise , davon 100 Mark als Geschenk für Oma, sind mühsam erspart.
Die verschiedenen Schauplätze der Handlung und die handelnden Personen werden in Gesprächen, vielfach rollengerecht im Berliner Jargon, spannungsgeladen vergegenwärtigt dargestellt und sind mit Geräuschen untermalt: die Verabschiedung von der Mutter in Neustadt, Emil und Herr Grundeis im Zug, die Bekanntschaft mit den Berliner Straßenjungen ( Gustav mit der Hupe, der kleine Dienstag, der Professor... ), Szenen ihrer gemeinsamen Verbrecherjagd unter der “Parole Emil” - an Berliner Bahnhöfen, an verschiedenen Beobachtungsposten, in der Straßenbahn, im Taxi, im Hotel, beim Geldwechsel auf der Bank, bei der Polizei, schließlich am Ziel der Reise.
Oma und die Cousine Pony Hütchen haben alle zum Apfelkuchenessen eingeladen und Emil erhält 10 mal 100 Mark Finderlohn für die Ergreifung eines gesuchten Bankräubers...
Die aufregende Handlung wird in einigen Hörbildern durch eingestreute Ton- und Musikgeräusche entspannt. Eingesetzt als “Gute Nacht -Geschichte” können Kinder mit Emil schon im Zug beim monotonen, gleichmäßgen Räderrollen müde werden und einschlafen.
Nach 30 Minuten Spieldauer, als die “Parole Emil” in vollem Gange ist, gibt es eine längere, musikalisch unterlegte Hörpause. Diese kann man z. B. beim Einsatz der CD im Unterricht für die sinnerschließende Textreflexion gut gebrauchen...
Omas abschließende Frage “Was lehrt uns die Geschichte” beantworten heutige Kinder anders. Die Pflichterfüllung des kleinen Dienstag z. B., der stundenlang am Telefon gewacht hat, ist im Zeitalter der Handys kein Thema.
Angepasst an gegenwärtige Bedingungen ist es für Schüler reizvoll, die Geschichte passagenweise zu aktualisieren. Einen Schreibanlass bietet auch das dekorative, aussagekräftige, karikturhaft gestaltete Plattencover.
819