Eliot und Isabella in den Räuberbergen

Autor*in
Ingo, Siegner
ISBN
978-3-407-75820-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ingo, Siegner
Seitenanzahl
133
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Innenseiten zeigen eine Wanderkarte mit Seilbahn, Räuberhöhle und Wurzelwald. Auf den Seiten dazwischen vollzieht sich das neue Abenteuer dieses fünften Bandes der Serie 'Eliot und Isabel'. Es erzählt von bangen Stunden zweier Rattenkinder in einer Räuberhöhle. Für die Kinder ein spannender Überblick, sowie Vor- und Nachgeschmack dieses neuen Abenteuers.

Beurteilungstext

Die Bilder der Tiere wirken liebevoll und anschaulich, selbst dann noch, wenn gerade ein Adler über Eliot hockt, startklar, ihn fressen zu wollen, wovon er aber absieht. Sein Opfer, in Todesangst unter dem Adler liegend, behauptet nämlich, es trüge Kleidung aus Mikroplastik. So lässt der Adler von Eliot ab. Diese pfiffige Art von Humor gehört zum Stil von Ingo Siegner und zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk.
Dazu spickt er seine Geschichte mit flotten Sprüchen, die Kinder zum Lachen bringen und vielleicht auch ihre Lust, selbst Wörter zu erfinden, z. B. Hätte, hätte, Lutschtablette. Oder er lässt Eliot vom Felsen aus hinunterjodeln: „Jödeldidödeldidudeldu“, was Kinder dazu veranlassen könnte, sogleich ins Gejohle einzusteigen. „Eine falsche Bewegung, du Suppenhuhn, und es wird dir schlecht ergehen!“ „Papperlapapp“ und „Quatschtüte“, „plappernde Rübe“, mit aus der Zeit gefallenen Schimpfwörtern kennt Ingo Siegner sich aus, und sie wirken.
Und anschauliche Bilder entstehen, wenn der Autor sich ganz und gar in die Tierszenen seiner Geschichte hineinversetzt: „Auf dem Bahnsteig wimmelt es von Tieren“ und sie dann aufzählt: Eichhörnchen, Zwerghasen, Hamster, Mäuse, Feldratten, auch Schildkröten sind dabei, ein alter Schneckerich und eine Gruppe Schulfrösche mit Lehrerinnen und Lehrern.“ Das muss man sich einmal vorstellen. Aus Dampfern werden Biberdampfer, aus dem Zug ein Kleintier-Express mit einem Hamster als Passagier, der so alt ist, dass seine Barthaare beim Reden zittern.

Die Rollen in Eliots Tierwelt sind ziemlich gendergerecht verteilt, der Ratten-Vater fühlt sich für den Haushalt zuständig und bringt seiner Frau den Tee ins Atelier. Und man erfährt, dass es der Vater ist, der im Urlaub die vollsten Koffer mit unnötigem Zeugs mit sich herumschleppt, eine Rolle, die sonst gern den Frauen untergeschoben wird. Und auch bei Eliot und Isabella ist es das Mädchen, das die Führung übernimmt und den Durchblick hat, während Eliot über Blasen an den Füßen klagt und die Berge als sehr hoch empfindet.
Die Nacht im Zelt ist eine Tortur für Eliot, seine Furcht vor Blitz und Donner! Die dunklen Gestalten, die er um sich herumlaufen sieht!
Alles setzt ihm zu, während Isabella ziemlich cool bleibt.

Ein zu viel des Guten sind die Verse. Sie überfrachten das Buch und sind nicht kurz genug, um eingängig zu sein. Sie haben nicht die Funktion, die Handlung voranzutreiben, wirken eher deplatziert. Das Buch ist voll und bunt genug.
Ein unterhaltsames, ein humorvolles Buch, das Lesenden viel Spaß bringen könnte, weil die Beschwingtheit des Autors ansteckend wirkt.

H. G-K. S-H.

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Diese Rezension wurde verfasst von G-KH; Landesstelle: Schleswig-Holstein.
Veröffentlicht am 01.10.2021