Eleria. Die Verschworenen

Autor*in
Poznanski, Ursula
ISBN
978-3-7855-7921-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
464
Verlag
Loewe
Gattung
FantastikTaschenbuch
Ort
Bindlach
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die jungen Studenten, die im Zukunftsroman aus der Sphäre geflüchtet sind, weil sie wegen angeblicher Verbrechen getötet werden sollen, finden in der natürlichen Welt Unterschlupf bei einem der vielen Clans, die dort nach einer großen Katastrophe ums Überleben kämpfen. Aber der Konflikt zwischen den beiden Lebensformen spitzt sich immer weiter zu und die jungen Leute stecken mitten drin und sind in Lebensgefahr.

Beurteilungstext

Der zweite Band des Zukunftsromans Eleria spielt die meiste Zeit außerhalb der Sphären in der natürlichen Welt. Die Clans, die dort leben, kämpfen ums Überleben, denn die Lebensbedingungen haben sich in Europa nach der großen Katastrophe enorm verschlechtert. Die Hauptperson Ria ist 19 Jahre alt, in den Sphären aufgewachsen und dort in Kommunikation und Lesen von Gesichtern ausgebildet. Gemeinsam mit einigen anderen Studenten musste sie aus den Sphären fliehen und fand beim Clan der Dornen Zuschlupf. Hier erkennt sie, dass die Menschen des Clans durchaus nicht verachtungswürdig und nieder sind, wie sie es in den Sphären gelernt hat und dass das Schimpfwort „Prims“ , von primitiv abgeleitet, für die Menschen nicht zutrifft. Sie lernt die Welt aus ganz neuen Blickwinkeln kennen auf der Suche nach der Wahrheit, warum sie und ihre Freunde des Verrats bezichtigt werden. Zunächst erscheint nichts im Zusammenhang zu stehen. Ria entdeckt in der Bibliothek einzelne Seiten eines alten handgeschriebenen Buches „Jordans Chronik“. Sie versucht zu entschlüsseln, wovon Jordan schreibt und versucht Zusammenhänge herzustellen. Dabei fühlt sich der Leser unmittelbar mit einbezogen und denkt mit Ria mit. Meist führen die Gedanken ins Leere, aber die Fantasie des Lesers wird beflügelt, was das Lesen ungemein spannend macht. Ria und ihre Freunde versuchen mit Mut, Ideenreichtum und Klugheit die Hintergründe ihrer Verfolgung herauszubekommen,
Erst kurz vor Ende des zweiten Bandes hat Ria einen Code entschlüsselt, der auch mit Jordans Chronik in Zusammenhang steht und mit dem Clan der Dornen. Als die den Hüter der Vergangenheit darauf anspricht, muss sie feststellen, dass sie immer noch nicht alle Wahrheiten kannte.
Außer der spannenden und abenteuerlichen Elemente des Haupterzählstranges gibt es auch Rias persönliche Erlebnisse. Sie verliebt sich in den zukünftigen Clanchef, erlebt, dass Gefühlskontrolle, die sie in ihrem Studium studiert hat, nicht alles ist. Auch ihre Zerrissenheit wird dargestellt. Sie weiß nun um die schrecklichen Dinge, die Menschen in den Sphären anrichten, und um die schrecklichen Reaktionen des Dornenclans gegenüber den Sphärenmenschen. Sie weiß nicht mehr, wohin sie nun gehören soll. Das ist für jugendliche Leser besonders ansprechend, denn viele kennen diese Zerrissenheit aus anderen Situationen und können sich dadurch gut in die Hauptfiguren hinein versetzten. Es gibt auch mehrere männliche Hauptpersonen, wie Sandor vom Dornenclan und Aureljo, der Ria liebt. Die beiden jungen Männer sind klug, mutig, verantwortungsbewusst für das, was sie lieben. Alle diese jungen Menschen wollen die Welt verbessern, sie verändern. Das haben sie mit den jungen Lesern gemeinsam.
Womit der Roman sehr beeindruckt, ist seine sprachliche Fantasie. Wortschöpfungen werden so einfach mit bekanntem Wortmaterial verknüpft. Bekannte Gegenden in Deutschland erscheinen wieder als Sphären-Standorte. Bekannte Arten von Diskriminierung unter den Menschen finden sich im Roman wieder, indem die Clanmitglieder diskriminiert werden, aber auch niedere Schichten in den Sphären werden diskriminiert. Die Schichten werden sogar deutlich in der Farbe der Kleidung, die jemand trägt, ähnlich der Kasten in Indien. Insgesamt wird der Roman so vielschichtig aufgebaut, dass es unzählige Themen gibt, zu denen sich Gespräche entwickeln können, zu denen man Meinungen austauschen kann. Und natürlich wird auch der Gedanke entwickelt, ob es wirklich solch eine Katastrophe geben kann, die ein Leben in einer Sphäre nötig macht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IBR; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 17.11.2022

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