Einsteigen bitte! Mücke und Floh fahren U- Bahn

Autor*in
Knauf, Sabine
ISBN
978-3-942787-62-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mige und Floh fahren ein paar Haltestellen U- Bahn. Für Floh ist es das erste Mal. Er beobachtet die Leute, hört ihnen zu, viele sprechen in ganz verschiedenen Sprachen und er macht sich so seine Gedanken. Manche Leute fahren länger mit, manche nur kurz. Es sind Menschen verschiedenster Nationalitäten und Mentalitäten. Am Ende des Buches lernt man auf den Doppelseiten noch einige genauer kennen. Berlin in der U- Bahn- multikulti, wie es ist!

Beurteilungstext

Wenn man unvoreingenommen und interessiert ist, kann U- Bahn fahren zu einem echten Abenteuer werden.
Müge, von allen nur Mücke genannt, soll den kleinen Florian eine Stunde beaufsichtigen. Kurz entschlossen will sie ihm ihren Schulweg zeigen, den sie täglich mit der U- Bahn zurück legt. Dann ist die Fahrt mit ihm so interessant, dass sie das Aussteigen verpassen und noch einige Stationen weiter fahren. Floh, so wird Florian genannt, weil er noch so klein ist, beobachtet die verschiedenen Menschen in der U- Bahn. Er hört ihren Gesprächen zu und macht sich so seine Gedanken. Manchmal würde er gern mehr wissen, zum Beispiel, was der eine Mann in seinem großen Packet hat. Manchmal erfährt er es noch, zum Beispiel, warum die Gitarrenlehrerin offensichtlich sauer auf den Jungen ist, den sie in der U- Bahn trifft.
Bei der Fahrt der beiden Kinder darf der Betrachter und Leser an verschiedenen kleinen Geschichten teil haben. Manche ist ganz kurz, nur auf einer Doppelseite, manche zieht sich durch das ganze Buch. Die Vielschichtigkeit von Menschen, Beziehungen, Bedürfnissen, Reaktionen, manchmal auch angedeuteten Lebensgeschichten macht die Faszination des Buches aus. Auch das Sprachengewirr oder auch die Vielfalt der Geräusche konnte die Autorin/ Illustratorin in einer Person ausgezeichnet darstellen. Eine Doppelseite entspricht immer einer U- Bahn Station, mit den dazu gehörigen Aus- und Einsteigern.
Die Zeichnungen haben etwas von Comic und sind doch keine. Warme und doch kräftige Farben und das Gelb der U- Bahn geben dem Buch seinen Charakter. Die Figuren sind schwarz umrissen und haben in ihrer Körperhaltung, Kleidung und Mimik alle ihre Eigenheiten. Vielfalt, Multi- Kulti und Individualität können sehr schön, abwechslungsreich und lebensbejahend sein. Das macht dieses Buch deutlich.
Auf der vorletzten Doppelseite werden verschiedene Leute, die mit der U- Bahn fahren, vorgestellt. Wir erfahren genauer, wer sie sind und einiges über ihre Beweggründe, Wünsche, Leidenschaften. Sie werden so mehr, als nur ein kurzes Beobachten mit Floh.
Viele Menschen haben Ängste vor anderen Menschen , die anders sind, fremd sind. Mit dieser Seite arbeitet die Autorin dagegen an. Sie erzählt positive zugewandte Dinge von ihnen.
Auf der letzten Doppelseite findet man die einzelnen Buchseiten mit den nicht deutschen Textpassagen, der Benennung der Sprache und ihrer Übersetzung, sowie die Vorstellung der Autorin auf ganz eigene Weise.
Dieses Buch ist ausgezeichnet geeignet, ganz ohne erhobenem Zeigefinger, Verallgemeinerungen und Polemik für mehr Toleranz, weniger Ängste, ja ganz natürliches Zusammenleben zu werben. Es geht!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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