Eins
- Autor*in
- Crossan, Sarah
- ISBN
- 978-3-95854-057-6
- Übersetzer*in
- Setsman, Cordula
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 417
- Verlag
- Mixtvision
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Tippi und Grace gehen mit 16 Jahren zum ersten Mal auf eine öffentliche Schule. Sie sind siamesische Zwillinge. Wie sie in der Schule aufgenommen werden, welche Freundschaften sich entwickeln und wie sich das Familienleben Zuhause gestaltet bildet die Rahmenhandlung zu diesem Buch.
Beurteilungstext
Grace und Tippi sind Siamesische Zwillinge. Sie sind an der Hüfte zusammengewachsen und haben gemeinsam zwei Beine. Seit sechzehn Jahren führen sie dieses enge verbundene Leben und gehen jetzt zum erstem Mal in die Schule, da das Geld für den Hausunterricht nicht mehr von den Eltern aufgebracht werden kann.
Aus der Perspektive von Grace wird dieser Roman in der Ich-Form erzählt und erhält so eine ungeheuerliche Authentizität.
in unzähligen kleinen Kapiteln, die sehr poetisch anmuten, erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Mädchen.
Manchmal wirkt es, wie das Aneinanderreihen von Gedanken und Gefühlen. Dies hilft der Leserschaft in ganz unvergleichbarer Weise, sich in die Gefühlswelt der beiden Mädchen hineinzuversetzen.
Die Tatsache seit seiner Geburt mir einem andern Menschen körperlich unzertrennbar verbunden zu sein, ist für die meisten Menschen faszinierend und unheimlich zugleich. So ist doch das Menschsein durch Individualität und Entscheidungsfreiheit bzgl. der eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen geprägt. Diesen Zwiespalt zu leben und doch eine eigenem Identität zu entwickeln, kann die Autorin ausgezeichnet darstellen und auf sehr berührende Weise in Worte fassen. Ohne voyeuristisch oder effekthascherisch zu wirken, gelingt es ihr, der Leserschaft einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt von zwei jungen Mädchen zu eröffnen, die lebenslang einen gemeinsamen Körper teilen und doch zugleich zwei eigenständige Persönlichkeiten entwickelt haben.
Das Familienleben mit kleiner Schwester, Großmutter und Eltern, in dem neben Magersucht, Alkoholsucht und Arbeitslosigkeit nicht gerade kleine Problem auftreten, rahmt diese Erzählung ein und lässt sie so sehr glaubwürdig erscheinen.
In einem Nachwort berichtet die Autorin über ihrer Recherchen zu dem Thema, nennt Quellen und weißt darauf hin, dass es sich um ein fiktives Zwillingspaar handelt. Ihre körperlichen Verwachsungen ähneln denen eines russischen Zwillingspaars und die Gedanken und Gefühle wurden von biografischen Texten inspiriert.