Eine Stadt, zwei Brüder

Autor*in
Smith, Chris
ISBN
978-3-629-01438-2
Übersetzer*in
Enßlin, Corinna
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Fronty, Aurélia
Seitenanzahl
32
Verlag
Pattloch bei Droemer
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Eine Stadt, zwei Brüder" erzählt die Geschichte von der Entstehung der Stadt Jerusalem, wie sie seit vielen hundert Jahren als jüdische Fabel wiedergegeben wird.

Beurteilungstext

Im Streit um Ländereien treten zwei Brüder vor den weisen König Salomon. Salomon gebietet den beiden zu schweigen und erzählt folgende Geschichte: Zwei Brüder leben in zwei Dörfern nahe beieinander. Drei Wege führen zum Haus des jeweils anderen. Sie arbeiten Jahr für Jahr gemeinsam auf den Feldern und teilen gerecht ihre Erträge. Während der ältere Bruder schließlich heiratet und Kinder bekommt, bleibt der jüngere allein. Dennoch führen beide ein zufriedenes Leben. Eines Tages, nach einer ertragreichen Ernte, sorgt sich der ältere Bruder um die Zukunft des Jüngeren, der im Alter im Gegensatz zu ihm nicht durch eine Familie abgesichert ist. Er beschließt ihm heimlich drei Säcke Weizen in der Nacht zusätzlich zu bringen. Doch am nächsten Morgen stehen wieder die gewohnten 20 Säcke Weizen in seiner Scheune. Er beschließt seinen Plan zu wiederholen. Aber wie in der Nacht zuvor findet er am nächsten Morgen wieder 20 Weizensäcke vor. Am darauffolgenden Abend macht er sich wiederum frühzeitig auf den Weg. Auf dem Hügel begegnet er schließlich seinem jüngeren Bruder, der selbst in Sorge um die Kinder des Älteren, drei Säcke Weizen abgeben will. An dieser Stelle sollen die zwei Brüder in Gedenken an ihre Liebe zueinander den Grundstein für die heutige Stadt Jerusalem gelegt haben.
Chris Smith erzählt die Geschichte über die mögliche Entstehung der Stadt Jerusalem in liebevollen, kindgerechten Worten. Wenngleich leicht verständlich geschrieben, wird sprachlich deutlich, dass die Geschichte bereits vor langer Zeit erzählt worden ist. Unterstützt wird dies durch die bildliche Gestaltung des Buches. Einfache, klare Formen, schlichte aber aussagekräftige Figuren sowie eine vielfältige Wahl kräftiger Farbtöne bieten den ansprechenden Rahmen für diese Erzählung. Besonders erwähnenswert ist, dass Smith am Ende der Geschichte einige geschichtliche Gegebenheiten über Jerusalem erwähnt, mit seinen Worten Kinder auf die mystische Stadt neugierig macht, aber auch nicht auslässt, dass auch heute noch um diese Stadt gekämpft wird. Smith erzählt ebenso, dass die von ihm aufgeschriebene Geschichte eine von vielen Menschen erzählte und wiedergegebene ist, von der niemand weiß, ob sie sich wirklich so zugetragen hat. Er spricht dabei die Kinder persönlich an ("Solltest du auf Reisen je an den Ort kommen,..."), so dass sich die Leser selbst angesprochen und eingebunden fühlen.
Ein, besonders zur Weihnachtszeit, sehr lohnenswertes Bilderbuch für die ganze Familie, das viele unterschiedliche Gedanken (Frieden, Streit, Konfliktlösung, Geschwisterliebe, Not) umfasst - ganz ohne erhobenen Zeigefinger!

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Diese Rezension wurde verfasst von AS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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