Eine Reise in die Märchenwelt Afrikas

Autor*in
KPALETE, YAWHLEIM
ISBN
978-3-00-043647-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
92
Verlag
pisakids
Gattung
Buch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Berlin
Jahr
2016
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Wenn Geschichten mit: „es war einmal“ beginnen, wenn Tiere sprechen können, wenn am Ende die Guten gewinnen und es auch noch eine Moral, eine Lehre gibt, dann handelt es sich um Märchen oder Fabeln, hier und auch in Afrika. Bekannte Motive: ein kluges Tier (der Hase) besiegt das hinterlistige Tier (die Hyäne)/ die Unmöglichkeit, ein Geheimnis für sich zu behalten und seine Folgen und andere haben einen hohen Wiedererkennungswert.

Beurteilungstext

Die Autorin und Herausgeberin Yawhleim Kpalete stammt aus Cotonou/Benin und wuchs in Togo, Lagos und in Deutschland auf. Sie erzählt die Geschichten unterhaltsam und anschaulich. Die auftretenden Tiere: der Tiger, die Hyäne, der Leopard sind zwar in Afrika beheimatet, die Motive der Geschichten aber sind universal: wahre Freundschaft/ die seltsamen Essenslüste einer schwangeren Frau/ die Zuordnung von Verhaltensweisen zu bestimmten Tierarten usw. Am Ende steht in der Regel eine Lehre/ eine Moral, die der Mensch aus der erzählten Geschichte lernen soll. Im vorliegenden Buch liegen die beiden Textsorten „Fabel und Märchen“ unter dem Begriff „Märchen“ vor.
Die gute Absicht der Autorin, Märchen aus ihrer Ursprungsheimat zu erzählen und einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen wird durch die großen Mängel im sprachlichen, grammatikalischen und auch redaktionellen Teil geschmälert. Mal sind Textpassagen offensichtlich sprachlich redigiert worden, mal stimmt an einem Satz weder der Satzbau, der gewählte Artikel noch sind die gewählten Worte sinnvoll. Die Sätze bleiben unklar und sind schlicht falsch.
Zum Ende hin erfolgt eine Art didaktische Ergänzung, die leider auch wenig durchdacht ist. Die gestellten Aufgaben werden „Fragen“ genannt, ohne welche zu sein und ihre Sinnhaftigkeit bleibt offen. Vermutlich stellen sie Anregungen zum Umgang mit den Texten dar. Die Erläuterungen zur Sprache „Ewé“ machen die Problematik der Sprache nicht deutlich, ein bloßes Erwähnen der Komplexität einer Sprache ist da wenig erklärend. So nutzt eine Gegenüberstellung von beliebigen Vokabeln wenig, wenn keine Lautschrift ergänzt wird.
Zusätzlich sind die gewählten bildlichen Darstellungen einer „Disneywelt“ entnommen, die nichts mit dem Anspruch zu tun haben, die afrikanische Welt einem deutschen Publikum näher zu bringen. Eher werden hier klischeehafte westliche Vorstellungen genährt.
Eine gute Absicht schlecht umgesetzt.

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Diese Rezension wurde verfasst von 6; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 08.05.2018

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