Eine Puppe für Ashé
- Autor*in
- Tetteyfio Bergfeld, Alex
- ISBN
- 978-3-947066-37-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Cabanova`, Vladimira
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Monika Fuchs
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiKlassenlektüreFachliteratur
- Preis
- 17,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ashé ist ein dunkelhäutiges Kindergartenkind. Mit seinen Freunden spielt es im Kindergarten. Eines Tages kommt Fabrikant Doll und schenkt jedem Kind eine Puppe. Leider sieht keine aus wie Ashé.
Beurteilungstext
Alex Tettyfio Bergfeld thematisiert in seiner Erzählung Rassismus im Alltag, verpackt in einer Kindergeschichte. Die Hauptfigur Ashé ist ein Kindergartenkind, absichtlich geschlechtsneutral dargestellt, damit sich viele Menschen in dieser Person wiederfinden können (siehe Beiheft S.6).
Ashé fühlt sich im Kindergarten wohl und akzeptiert. Es gibt keine Unterschiede zwischen den Kindern, alle gehen zwanglos miteinander um, spielen und malen zusammen. Der Autor bringt hier den Regenbogen ins Spiel, der für Vielfältigkeit steht. Ashé wohnt in der Regenbogenstraße und die Häuser sind alle bunt. Irritationen kommen erst auf, als der Puppenfabrikant Doll den Kindergarten besucht und jedem Kind eine Puppe schenkt. Auch Ashé bekommt eine Puppe aus hellem Stoff. Sie gefällt ihm und er/sie lächelt. Erst Mika, sein kleiner Freund, bemerkt, dass die Puppe nicht wie Ashé aussieht, weil sie hell ist und nicht dunkel. Nun ist Ashé traurig. Die Erzieherin bemerkt es nicht. Ashé erzählt es seinen Eltern. Die besprechen es mit seiner Erzieherin und nähen in der Nacht eine Puppe mit dunkler Haut. Nun ist Ashé stolz und bringt sie in den Kindergarten, um sie allen zu zeigen.
Der Autor verarbeitet in diesem Buch einen Teil seiner eigenen Erfahrungen mit Rassismus im Alltag. Er zeigt auf, dass kleine Rassismusbemerkungen oder auch kleine Erlebnisse oft mit Unbedachtheit zusammenhängen. Zum Beispiel fragt der Fabrikant Doll Ashé, wo er/sie eigentlich herkommt und versteht die Antwort "aus der Regenbogenstraße" nicht. Ashé scheint für ihn fremd zu sein und das muss dann ausländisch sein. Auch das Verschenken der Puppe ist in gewisser Weise unbedacht, auch wenn es gut gemeint war. Herr Doll näht aber nun auch Puppen in anderen Farben, sodass ihm das nicht nochmal passiert.
Alex Tetteyfio Bergfeld erklärt in einen kleinen Beiheft (in einer Tasche am Ende des Buches) die Gründe genau, die ihn veranlasst haben, dieses Buch zu schreiben. Er möchte, dass die Problematik des eher unbewussten Alltagsrassismus möglichst früh bewusst gemacht wird. Dazu schildert er zunächst historische Hintergründe, seine eigene Biografie ( sein Vater kommt aus Ghana) und schlüsselt die Buchszenen blockweise auf und erklärt seine Intentionen. Die entsprechenden Buchseiten sind im Beiheft jeweils abgebildet. Zum Schluss weist er auf ein Projekt aus Ghana hin, dass man mit dem Kauf von genähten Puppen aus Ghana unterstützen kann (ww.littleashe.com) Die Illustrationen des Buches lenken den Focus auf die Kinder und auf Ashé, der als einziges dunkelhäutiges Kind mitten dazwischen ist. Großflächig und seitenfüllend begleiten sie die Geschichte und setzen Ashés Freude bzw. Enttäuschung in Farbe um.