Eine mondlose Nacht

Autor*in
Geffen, ShiraKeret, Etgar
ISBN
978-3-596-85639-8
Übersetzer*in
Linner, Barbara
Ori. Sprache
Hebräisch
Illustrator*in
Polonsky, David
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die kleine Zohar wundert sich, dass am Abend der Mond nicht scheint. So geht sie auf die Suche nach ihm...

Beurteilungstext

Doch die ist zuerst einmal nicht von Erfolg gekrönt. Weder der schneeweiße Kater, noch die Lampe des Polizisten können das Rätsel lösen und so muss Zohar weitersuchen. Schließlich findet sie ein Leuchten im Wald und dort in einer Hütte tatsächlich auch den Mond, der mit einem Mann ein kleines Fest feiert. Beide sind Ihre Einsamkeit leid und wollen lieber Zeit zusammen haben. Doch Zohar kann erklären, warum der Mond am Himmel gebraucht wird. Schließlich findet sich ein Kompromiss: Einmal im Monat kann der Mond hinuntersteigen und den Mann treffen. Und so findet nicht nur die Geschichte einen versöhnlichen Abschluss, sondern auch das Phänomen des Neumonds eine Erklärung.
Shira Geffen und Etgar Keret erzählen eine faszinierende Geschichte, die zwar von ihrer Struktur her einfach daherkommt, jedoch eine anspruchsvolle und nicht immer leicht verständliche Sprache gebraucht. Teilweise erzählend, teilweise gereimt, jedoch mit komplizierten Reimkonstruktionen über unregelmäßige Zeilenabstände der Endreime und diverse, teils auch unsaubere Stabreimkonstruktionen wird der Lesefluss immer wieder in eine Rhythmik gezogen, die im Folgenden nicht weitergeführt wird und dadurch permanent nach einer angemessen Melodik sucht.
Die Illustrationen zu diesem besonderen Buch lieferte David Polonsky und auch sie sind nicht weniger herausstechend. Auf silbernes Papier gedruckt sind sie fein ausgearbeitete Zeichnungen, die stark filmischen Charakter haben. Das Spiel mit Licht und Reflexion erzeugt eine starke Räumlichkeit und Intensität. Die teilweise übertrieben gezeichneten, fast karikierten Figuren hingegen verweisen auf die Zeichentrick-Ästhetik, auf deren tradierten Darstellungen des personifizierten Mondes und der Sterne sich Polonsky auch explizit in Bildzitaten bezieht. Zohars Welt ist romantisch verlebendigt und durchdrungen vom Wunderbaren, immer aber auch vielschichtig überlagert von Bedeutungen und Bezügen, die erst beim zweiten und dritten Blick offenkundig werden.
Das vorliegenden Bilderbuch ist ein faszinierendes Beispiel dafür, dass die kreativen Gestaltungsspielräume des Bilderbuchs noch lange nicht ausgeschöpft sind. Es handelt sich um ein anspruchsvolles, aber absolut empfehlenswertes Bilderbuch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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