Eine kleine Stadt in Deutschland

Autor*in
Carré, Le
ISBN
978-3-89861-785-7
Übersetzer*in
Schlegel, DietrichPuchwein, Walther
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
309
Verlag
Klartext
Gattung
Ort
Essen
Jahr
2007
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leo Harting, ein kleiner Angestellter der Britischen Botschaft, verschwindet im Jahre 1968. Zeitgleich verschwinden auch wichtige Dokumente. London schickt jemand, der den Fall aufklären soll. Alan Turner ermittelt, und weiß selbst nicht mehr, wem er was glauben soll, er wird selbst verfolgt.

Beurteilungstext

Der Roman erinnert an ein Verwirrspiel, bei dem man lange Zeit nicht weiß, was eigentlich los ist. In Bonn, 1968, in der Britischen Botschaft, verschwinden wichtige Akten, mit Gesprächsaufzeichnungen, die für Englands Zugang zum Europäischen Markt wichtig sind. Es ist die Zeit des Kalten Krieges, und das westliche Bündnis darf auf keinen Fall aus Spiel gesetzt werden. Leo Harting, ein kleiner Angestellter der Botschaft, ist auch verschwunden, er wird mit den verschollenen Dokumenten in Verbindung gebracht.
London schickt Alan Turner zur Abklärung des Falles. Er befragt verschiedene Personen verschiedenen Grades in der Britischen Botschaft, und stößt mit seinen Ermittlungen nicht gerade auf viel Gegenliebe. Er erfährt, dass Leo nicht beliebt war, aber dennoch von oben gedeckt worden ist. Denn sein Vertrag wurde jährlich verlängert und er konnte sich Zugang zu allen wichtigen Abteilungen in der Botschaft verschaffen. Das Ganze wird undurchsichtig. Turner wird unbequem und soll das Land verlassen. Er hält sich aber nicht daran, und wird zusammengeschlagen. Er soll jemand jagen, Leo Harting, und wird schließlich selbst zum Gejagten. Er wird ´benutzt´, um umfangreiche Informationen zu beschaffen, schließlich auch die verschwundenen Akten und Gegenstände aufzufinden. A. Turner deckt wichtige und brisante Zusammenhänge, Ereignisse und Personen auf, die bis zum Ende der 40er Jahre und noch weiter zurückgehen. Dies soll natürlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen.
Leo Harting hatte dieses Wissen auch, er hat sich dies über intensives Aktenstudium angeeignet. Er wollte eine wichtige zentrale Figur hochgehen lassen, ja sogar bei einer öffentlichen Rede töten. Das sollte verhindert werden, die britische Botschaft wie auch die deutsche Seite versuchten dies zu verhindern. Bei besagtem Auftritt, der Rede, gab es strenge geheime Beobachtungen, und Leo Harting wurde klammheimlich umgebracht.

Eine Spannung liegt in dem Roman, aber auch über lange Zeit eine Verwirrung. Man weiß nicht, welcher aufgestellten Hypothese man glauben kann. Man kann sich hier gut die Stimmung zur Zeit des Kalten Krieges in Bonn vorstellen; das Treiben, das in Diplomatenkreisen geherrscht hat im trüben Bonn.
Für politisch Interessierte, die mal die Nase in diese Szene der geheimen Diplomatie stecken wollen, ist das Buch sicherlich sehr spannend. Die Sprache ist eher nüchtern, der Spannungsbogen nicht sehr groß. Man fragt sich als Leser/Leserin, ob die Geschichte fiktiv ist oder sich tatsächlich so ereignet hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von Te.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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