Eine Geschichte der Zitrone

Autor*in
Cotterill, Jo
ISBN
978-3-551-56036-0
Übersetzer*in
Püschel, Nadine
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Kopp, Suse
Seitenanzahl
254
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Calypso ist eine Außenseiterin, weil sie nur mit Büchern lebt. Das ändert sich, als Mae in die Klasse kommt. Durch sie und ihre Familie wird Calypso bewusst, wie sich der Vater nach dem Tod der Mutter verändert hat und wie trostlos ihre Wohnung ist. Der Vater schreibt ständig an einer Arbeit über die Zitrone. Als die Tochter Mae die Bibliothek zeigen will, findet sie statt der Bücher nur Zitronen. Die Eltern von Mae helfen, dass der Vater in psych. Behandlung kommt und fangen das Mädchen auf.

Beurteilungstext

Ein erschütterndes Buch über ein Mädchen, das selbst den Tod seiner Mutter nicht ganz verkraftet hat und mit einem Vater zusammenlebt, der ihr gegenüber keine Gefühle zeigen kann. Sogar das Besorgen von Nahrungsmitteln bleibt dem Mädchen überlassen, oft auch das Kochen und Saubermachen. Calypso flüchtet sich völlig in die Welt ihrer Bücher, von denen sie viele von der Mutter geerbt hat. So ist sie stolz auf ihr eigenes Bibliothekszimmer, das noch ein wenig nach der Mutter, die Künstlerin war und gemalt hat, riecht. Der Vater arbeitet täglich in seinem Bibliothekszimmer an einem Buch über die Zitrone und darf nicht gestört werden.
Als Mae in die Klasse kommt, ändert sich alles. Auch Mae liest gern, vor allem aber Bücher, bei denen man weinen muss. Die Mädchen entdecken durch ihre Bücherwelt viele Gemeinsamkeiten. Calypso lernt in den Eltern von Mae warmherzige Personen kennen. Um so mehr sehnt sich Calypso nach so einer Familie.
Der völlige Zusammenbruch des durch den Tod seiner Frau gestörten Vaters geschieht einmal durch die Ablehnung seines mit so viel Mühe geschriebenen Manuskriptes durch verschiedene Verlage und durch die grausige Entdeckung der Mädchen, dass der Vater die Bücher dem Verfall preisgegeben hat, um seine Zitronen zu horten.
Die Jugendhilfe in England ist etwas anders aufgebaut als bei uns. Calypso lernt andere Kinder kennen, die für ihre Familien sorgen müssen. Aber ohne die Liebe von Mae und ihrer Familie könnten weder Calypso, noch deren Vater völlig gesunden.
Das alles ist keine leicht verdauliche Kost für junge Mädchen. Ausgesprochene Leseratten in den Jahren der Pubertät sind bei uns leider selten geworden. Hinzu kommt, dass die Bücher, die diese Mädchen so heiß und innig lieben, bei unsrer Jugend kaum bekannt sind. Hier fehlt die Identifikation mit dem Gelesenen. Ein wenig Spannung entsteht, als die Mädchen sich entschließen, ein Buch zu schreiben und es ins Internet zu stellen. Auch diese Aktion ist für Leserinnen aus unserem Raum unbekannt. Aber sie führt ja auch zu einer Enttäuschung. Tränen fließen bei Mae sehr reichlich und oft.
Ein Buch, das Erwachsene lesen müssten, um das Verhalten einzelner Kinder zu verstehen.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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