Ein Zebra in der Schule
- Autor*in
- Samson, Gideon
- ISBN
- 978-3-8369-5695-6
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Holländisch/Niederlä
- Illustrator*in
- Joshua, Joren
- Seitenanzahl
- 86
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Teaser
Eines Tages steht eine Neue in der Klasse. Ein Zebra. Sie will aber nicht Zeb. heißen, sondern Ariane. Und das ist nur die erste von elf verblüffenden Geschichten.
Beurteilungstext
Gideon Samson lässt mehrere Protagonisten ihre Geschichte in der eigenen Sichtweise und mit eigenem Charakter erzählen. Sie begegnen sich in der Schule als Klassengemeinschaft und erzählen von ihren schulischen und familiären Kontakten in einer bisweilen lakonischen Art. Die verschiedenen Handlungsstränge beziehen sich auch öfters auf die Mitschülerinnen und Mitschüler.
Es sind elf Geschichten aus einer Klasse – erzählt in elf Kapiteln von Imara bis Zeb., die nachdrücklich darauf besteht, Ariane genannt zu werden. Zeb., bzw. Ariane ist neu in die Klasse gekommen. Und damit beginnen schon die Skurrilitäten: Zeb. ist ein Zebra – oder doch nicht? Zeb./ Ariane benimmt sich wie ein Zebra und wie eine Schülerin zugleich, sieht aus wie ein Zebra, spricht und verhält sich wie ein Schulkind, spielt mit Imara aus der Klasse „Pferdchen“ auf dem Pausenhof und frühstückt – Blätter. So erzählt es Imara.
Maximilian lässt sich nach langem Zögern darauf ein, dass plötzlich 2 + 2 = 5 ist. Wenn sowohl seine Lehrerin als auch die Klasse darauf bestehen, können die mathematischen Gesetze schon mal zurücktreten.
In Zivas Familie grassiert ein Schluckauf. Natürlich haben sie sich darauf geeinigt, ihn nur innerhalb der Familie weiterzugeben, quasi als Familienanschluss. Bis es Zivas Mama zuviel wird. Was nun? Damit der Schluckauf auch beim (Vor-)Lesen zu seinem Recht kommt, ist die Stelle extra auffällig markiert.
Zum Kichern komisch ist auch die Geschichte von Eskil, der mit Witzen einer Mitschülerin gefallen will und deshalb Witze kaufen möchte. Keine billigen Witze, bitte. Auch keine gebrauchten sollen es sein. Diese hinreißend humorvollen Sprachspielereien strotzen vor hintergründigem Wortwitz.
Im letzten Kapitel - und damit schließt sich der Kreis der erstaunlichen Geschichten – kommt Zeb./Ariane zu Wort und verkündet, dass die Lehrerin die ganze Klasse zu einem ganz besonderen Fest an einem ganz besondern Tag einlädt.
Herrlich verrückt, wie Gideon Samson es versteht, eine Figur gleichzeitig als Schülerin und als Zebra auszustatten, einen Schluckauf mit Familienanschluss zu kreieren, Witze zum Verkauf anzubieten, alle Zweifel daran auszurotten, dass zwei plus zwei gleich fünf ist und dass am 30. Februar die Hochzeit der Lehrerin gefeiert werden kann.
Situationskomik wird auch in den Dialogen deutlich. Bei aberwitzigen Anspielungen werden realistische Details im Fantastischen und Fiktionalen angesiedelt. Es ist aber nicht nur schräger Humor, der Autor bricht mit den skurrilen Geschichten, die er die Kinder erzählen lässt, Regeln und Konventionen, was einer grotesken Pseudo-Realität entspricht. Diese Regelbrüche entspringen Szenarien, die, sei es in der kindlichen Fantasie, aus Missverständnissen in der Alltagswelt oder als Problembewältigung angesiedelt sind.
Die Illustrationen von Joren Joshua nehmen die Sichtweisen der Kinder auf. Die Motive erscheinen in einer plakativen Darstellung mit einer reduzierten Farbgebung in den Farben schwarz und weiß, orange und rot.