Ein Sommernachtstraum. Ein Märchen nach Shakespeare
- Autor*in
- Fühmann, Franz
- ISBN
- 978-3-356-01190-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Gleich, Jacky
- Seitenanzahl
- 45
- Ort
- Rostock
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Helena liebt Demeter, doch der will Hermia heiraten, die ihrerseits nur mit Lysander leben kann. In der Sommernacht vor der Hochzeit der Fürsten von Athen, zu deren Anlass sich auch die Elfen versöhnen wollen, will Oberon die Liebesqualen der vier jungen Leute richten. Doch Puck stiftet ein heilloses Durcheinander. Erst mit dem weisen Einsatz des “Gegenmittels” “Vergiss-was-war” finden Helena und Demeter zusammen, so dass schließlich eine Dreifachhochzeit gefeiert werden kann.
Beurteilungstext
Fühmanns Shakespeare-Nacherzählungen, erstmals 1968 erschienen, sind mehrmals illustriert worden - 1968 von Bernhard Nast, 1972 von Gertrud Zucker, 1983 von Carl Hoffmann. Der Hinstorff Verlag hat nun eine Einzelausgabe des “Sommernachtstraums” von Jacky Gleich bebildern lassen; für das nächste Jahr ist “Das Wintermärchen”, wiederum mit Bildern von Gleich, in Aussicht gestellt.
Jacky Gleichs Illustrationen erinnern an Bühnenbilder. Ganzseitige Abbildungen lassen erkennen, dass die Handlung auf einer Bühne, vor und in Kulissen spielt. Die Darstellung der Umgebung ist auf starre, abstrakte Formen reduziert; kantige graue Baumstämme stehen für den Wald. Überaus lebendig erscheinen in diesem Bühnenbild die Darsteller, die zu Beginn, wenn Fühmann die Ausgangslage erzählt, in einer schauspielerischen Pose am Rande des Texts vorgestellt werden. Diese bebilderte Form des dramatischen Texten vorangestellten Verzeichnisses von Personen und Orten ist wunderbar anschaulich und erleichtert - neben Fühmanns bereits deutlicher Apostrophierung der Figuren mit feststehenden Merkmalen (die dralle Hermia, der blonde Lysander, der schwarze Demeter, die schlanke Helena) - das Durchschauen der verworrenen Beziehungen der Figuren zueinander.
Fühmann betont die märchenhaften Elemente des Theaterstücks, wenn er es in einer Prosafassung erzählt und mit den Worten “Vor vielen, vielen Jahren” beginnt. Er spricht die Leser direkt an, um sie bei der Rezeption zu lenken und ihnen zu helfen. Auf diese Weise gelingt es ihm, auch Parallelhandlungen verständlich zu machen, wenn er Handlungsstränge erklärend wieder aufnimmt und zusammenführt.
Fühmann bedient sich einer sehr poetischen Sprache, die sich kleinen und großen Lesern gleichermaßen erschließt. Sie ist dazu angetan, den besonderen Zauber dieser Sommernacht fühlbar zu machen.
Unbedingt und uneingeschränkt zu empfehlen!
Die Einbettung ins Bühnengeschehen erfolgt im letzten Bild sowie auf dem Cover, wenn die Figuren auf einer Bühne, vor einem Vorhang agieren oder sich verbeugen. Diese Verbindung zum Theaterstück, das hier ja nacherzählt wird,