Ein schräger Vogel

Autor*in
Bansch, Helga
ISBN
978-3-407-79356-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bansch, Helga
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Robert ist ein fröhlicher Rabe, der gerne Witze erzählt, singt und bunte Kleider anzieht. Aber alle anderen Raben lachen über ihn und empfinden Robert als ziemlich schrägen Vogel. Als sie endgültig den Schnabel voll von ihm haben und ihn wegschicken, wendet sich sein Schicksal. Auf seinen Reisen kann Robert endlich singen und erzählen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und ist kein Außenseiter mehr.

Beurteilungstext

Ein supertolles Buch, das man einfach lieben muss. Es besticht durch seine Originalität, Witz und Unverwechselbarkeit sowie brandheiße Aktualität. Diese spiegelt sich auch in der Andersartigkeit der Illustrationen. Helga Bansch hat zu Recht eine Auszeichnung für dieses Werk erhalten.
Es ist gut so, dass Robert anders ist und auch bleibt. Keine noch so große Rabensippe kann daran etwas ändern. Es dauert schon eine ganze Weile, bis die eigenen Artgenossen erkennen, was sie mit Roberts Andersartigkeit verpasst haben und allmählich sich ihres Deckmantels der Gewohnheit, Anständigkeit, Moral entledigen. Die anderen Vögel haben das längst schon erkannt und wissen den schrägen Vogel zu schätzen. In dieser parabelhaften Geschichte zeigt uns Frau Bansch aufs Schönste, wie wichtig es ist, dass nicht alle Raben schwarz sind. Sowohl Text als auch Bilder versprühen einer Feuerwerk an Eindrücken. Wir erleben einen erzählenden Bildstil mit karikaturhaften Überzeichnungen, ironisierenden Darstellungen. Die Komik der Situation ist für Kinder gut erkennbar. Das Kind kann sich schnell mit dem Raben anfreunden und weiß nun dessen Befindlichkeit. Wie oft hören denn die Kinder: “Mach das nicht, das gehört sich nicht! Nimm dir ein Beispiel an...” “Wie siehst du schon wieder aus?...” Nach dem Lesen und Betrachten dieser Geschichte ist man total aufgewühlt, aber auch höchst erfreut. Robert hat einen Mechanismus in Bewegung gesetzt, er hat mit seiner Art die Mitmenschen beeindruckt, beflügelt und ihnen zu neuem Lebensgefühl verholfen.
Die Vögel sind karikierend vermenschlicht dargestellt. Sie tragen Brille, Haare, Kleidung. Eine Vielfalt an schwarzer, grauer Kleidung, die uns da Frau Bansch präsentiert! Die Masse an dunkler Präsenz wirkt auch dominant und verängstigend, besonders bei der Vertreibung von Robert.
Umso erquickender und erfrischend befreiend erleben wir Roberts Auftritt vor allerlei bunten, teils exotischen Federvieh. Eine Seite weitergeblättert und wieder tristes Alltagsgrau, Melancholie, Stumpfsinn, der auf der nächsten Seite etwas weicht, um eine Doppelseite weiter uns völlig mit knallbunten und schrillen Outfits, sowie grandiosen Accesoires zu verzücken. Ein Rabe mit Schnabelpiercing, Irokesenfrisur, orangen Haaren, Besteck am Hut oder langem Engelshaar gibt es da z.B. zu entdecken. Was für eine Parodie des Lebens! Dieses Buch dient nicht nur der momentanen Belustigung, sondern regt immer wieder zum Anschauen und Diskutieren an! Toll!

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Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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