Ein Schnurrbart erobert die Welt
- Autor*in
- Orlovsky, Sarah Michaela
- ISBN
- 978-3-85452-189-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Roher, Michael
- Seitenanzahl
- 102
- Verlag
- Picus
- Gattung
- –
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jojos Oma ist gestorben, und sein Opa trauert. Erst eine Zeitungsanzeige holt ihn aus seinem Tief: Opa möchte die Bartweltmeisterschaft gewinnen - und das, obwohl er gar keinen Bart trägt...
Beurteilungstext
Opa hockt nur noch in der Küche. Den ganzen Nachmittag sitzt er am Tisch und liest Zeitung, von vorne nach hinten und dann wieder von hinten nach vorne. Jojo vermisst die Zeiten, in denen seine Oma nach der Schule viel Zeit für ihn hatte und sein Opa Würstchen gegrillt hat. Doch dann erwachen Opas Lebensgeister wieder: Er will Bartweltmeister werden. Auch Jojo ist sofort Feuer und Flamme, und gemeinsam ziehen sie das Projekt durch.
Jojo und sein Opa halten zusammen. Gegen den Widerstand der restlichen Familie feilen sie an Opas ziemlich origineller Bartidee und reisen zum Wettkampf. Opa ist schon ein bisschen tüdelig, weiß aber trotzdem, wo es lang geht. Jojo ist wohl noch in der Grundschule und damit noch zu klein, um wichtige Entscheidungen zu treffen, aber er unterstützt seinen Opa, wo immer er kann. Diese Charakterisierung einer Großvater-Enkel-Beziehung ist sehr sympathisch. Das Projekt “Bartweltmeisterschaft” peppt die Handlung unterhaltsam auf. Die literarische Umsetzung dieses an und für sich zugleich witzigen und einfühlsamen Stoffes ist der Autorin allerdings nicht hundertprozentig gelungen. Die Geschichte weist einige Längen auf, Spannungsbögen werden nur eingeschränkt eingesetzt. Auch die Erzählsprache ist wenig abwechslungsreich, Sprachwitz und Pointen fehlen weitgehend.
Die schwarz-weißen Illustrationen erinnern im Stil an Tuschezeichnungen, bei denen Graustufen durch Punktieren bzw. Schraffieren erzeugt werden. Sie sind technisch sehr ansprechend, allerdings sind die Gesichter der Protagonisten nur ansatzweise ausgearbeitet und oft ernst. Sie transportieren so, ebenso wie die Erzählsprache, nur wenig vom Witz der Handlung und sind auch nicht sehr einladend. Im gedruckten Text sind regelmäßig graphisch gestaltete Textelemente eingestreut, bei denen der Inhalt der Wörter durch ihr Design unterstützt wird, z.B. ist “viel wichtiger” viel größer als der Rest des Textes oder “mucksmäuschenstill” wird von Silbe zu Silbe kleiner.
Insgesamt ist “Ein Schnurbart erobert die Welt” ein Buch, das viele Denkansätze bietet, das sich aber noch mehr an der Zielgruppe hätte orientieren müssen.