Ein Rucksack voller Sand
- Autor*in
- Steinkellner, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-7026-5842-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Michael, Roher
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Jungbrunnen
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- –
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Paula träumt von Tieren, dem Strand und dem Meer. So gern möchte sie verreisen und Abenteuer erleben. Obwohl ihre Eltern sie warnen, darf sie schließlich mit ihrem Freund Samir und dessen Eltern in den Urlaub fahren. Neben kleinen Abenteuern und auch mit den Beschwerlichkeiten einer langen Reise konfrontiert, kommt sie zurück mit einem Rucksack voller Sand. Aber es ist nicht einfach nur Sand, sondern Farben, Gerüche, Mut und noch einiges mehr.
Beurteilungstext
Der Einband des Bilderbuches ist in schlichter Sandfarbe, nur das untere Drittel in graublauem Ton gehalten, und das Entscheidende: ein Mädchen in Kohle gezeichnet. Sie sitzt auf dem Boden mit einem angewinkelten Bein, die Schultern etwas hochgezogen, was ihr ein wenig Schüchternheit verleiht, und ihre Arme treffen sich, um den anderen nackten Fuß geschlungen, vor ihrem Schoss. Das Besondere: sie ist nahezu durchsichtig bis auf die blassroten Wangen in ihrem Gesicht und sie lächelt.
Das Mädchen ist Paula und durchgängig in Kohlezeichnung sehr ausdrucksstark illustriert. Der wunderbare Kontrast zwischen der Kohle und der bunten Collagentechnik spricht den Leser an, erfahren zu wollen, was in dem Buch geschieht. Die Illustrationen ziehen sich beidseitig durch das ganze Buch, der Text macht höchstens ein Viertel von einer Seite aus.
In kurzen und sehr einfachen Sätzen erfahren wir, dass Paula vom Reisen träumt und was ihre Eltern dazu meinen:
Aber ihre Eltern sagen:
"Stell dir vor, jemand klaut dir deine Sachen!"
"Oder du wirst krank und niemand hilft dir!"
"Und überhaupt: Was hast du denn davon? So eine Reise ist doch die Mühe nicht wert!"
Der Leser begleitet Paula auf ihrer Reise anhand ihrer Gedanken und kurzer Dialoge.
Trotz guter Ideen, beispielsweise, dass sie mit Mut, neuen Freunden und Gerüchen zurückkehrt, oder zu Hause erst einmal ihre Lieblingssuppe möchte, erreicht mich diese Buch leider nicht wirklich. Auch wenig Text kann tief berühren aber dieser wirkt nicht glaubwürdig: Trotz des Standpunktes der Eltern fährt Paula (die höchstwahrscheinlich noch ein Kita-Kind ist) einfach so mit einem Nachbarskind fort - noch dazu ins Ausland (= die Heimat von ihrem Freund Samir: Israel? Türkei?). Als sie zurückkehrt, freuen sich die Eltern, aber aus dem Text geht hervor, dass sie gar nicht wussten, wann sie wiederkommt. Bei einem Fantasietext braucht man keinen Realitätsbezug, aber die Geschichte möchte ja von einer Reise berichten, die Kinder in dem Alter erleben könnten.
Vielleicht ist es auch schlicht und einfach Geschmackssache. Die Illustrationen und ein paar Ideen sind wirklich schön.