Ein Riese warf einen Stein

Autor*in
Guggenmos, JosefKranz, Sabine
ISBN
978-3-407-75471-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kranz, Sabine
Seitenanzahl
30
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Aus dem Guggenmos'schen Kindergedicht-Klassiker wird bei Sabine Kranz ein kunstvolles und besonders warmherziges Bilderbuch, in dem das bekannte Ameisengedicht erneut und besonders ausdrucksvoll zum Leben erweckt wird. Die Illustrationen überzeugen besonders durch ihre originelle Farbkombination, ihre Nähe zum Wimmelbilderbuch und ihrem beeindruckenden Detailreichtum.

Beurteilungstext

Das zeitlose Gedicht von Guggenmos bekommt bei Sabine Kranz ein wunderschönes illustriertes Gewand, das dem literarischen Kinder-Klassiker durchaus gerecht wird und diesem eine neue visuelle Ebene verleiht. Großformatige, farbenfrohe und wimmelartige Illustrationen, die den großen Fleiß der Ameisen widerspiegeln, machen u.a. den besonderen Reiz dieses Bilderbuches aus.
Das literarische Werk dürfte viele Kinder außerdem zur alteritätserfahrenden Perspektiveinnahme anregen. Heute mehr denn je haben wir (bestenfalls) vor dem Hintergrund des Diskurses um Umwelt- und Naturschutz ein sensibles Bewusstsein dafür entwickelt, wie wichtig auch insbesondere Insekten sind und dass wir sie schützen sollten.
Was im Gedicht von Guggenmos erst am Ende deutlich wird, nämlich, dass es sich bei den 'Opfern' des 'riesigen' Steinwerfers um Ameisen handelt, wird im Bilderbuch indes, wie sollte es auch anders sein, von Beginn an über die illustrative Ebene deutlich. Diese Perspektive lohnt sich aber gleichwohl besonders, denn auf diese Weise können die (kleinen) Rezipient*innen schon früh Empathie entwickeln für die Sichtweise der Ameisen, die ganz emsig alles wieder aufbauen müssen, was durch den Steinwurf zerstört wurde: "Der Stein / hatte wie eine Bombe eingeschlagen. / Zusammengebrochen / ist das Werk vieler Wochen". Darüber machen sich Kinder, die Ameisenhaufen zerstören, sicherlich in den wenigsten Fällen intensivere Gedanken.
Aber nicht nur das: Es gibt tote Ameisen, die weggetragen werden müssen und die Bilder der traurigen Insekten mit ihren großen Kulleraugen, die ihre Geschwister, Verwandten oder Freunde fortschaffen müssen, versprühen eine besondere emotionale Wirkungskraft. Man möchte ihnen helfen und die kindlichen Leser*innen werden sich sicherlich fragen, wer den Tieren so etwas antun konnte!
Am Ende vollzieht sich dann der Perspektivwechsel: Ein kleiner Junge, der unbedacht und im kindlich-naiven Spiel den Stein auf den Ameisenhaufen warf, dachte sich dabei nicht viel dabei und hat auf diese Weise unglaublich viel angerichtet. Über die Perspektive der Ameisen auf derartige Zerstörungen reflektieren wir sicherlich nur zu selten.
Dieses warmherzige Buch kann dazu beitragen, dass die Kinder Empathie entwickeln für die arbeitsfleißigen Tiere, die alles gemeinsam wieder aufbauen und sich vor allem durch ihre Emsigkeit und ihr Nichtaufgeben auszeichnen! Es regt definitiv schon kleine Kinder zum reflektierten Nachdenken darüber an, was wir im Tierreich alles zerstören und wie gefährlich es ist, die menschliche Macht gegenüber Schwächeren obwalten zu lassen.
(njs)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 170; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.05.2020

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