Ein Querkopf kommt selten allein

Autor*in
Gulab, Rupa
ISBN
978-3-314-01623-3
Übersetzer*in
Krutz-Arnold, Cornelia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
DerDiwan Hörbuchverlag
Gattung
Ort
Zürich
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 13-jährige Priya lebt in komfortablen Verhältnissen mit ihrer Mutter in Neu-Delhi. Die beiden verstehen sich prächtig - bis Priyas Vater auftaucht und sie erkennen muss, dass ihre Mutter ihr eine Lüge aufgetischt hat: Er ist keineswegs tot, sondern sehr lebendig und ebenso stur und witzig wie Priya. Und dann besteht Dad the Bad auch noch darauf, an Priyas Leben teilzunehmen! Was zusätzlich dadurch kompliziert wird, dass sie sich gerade zum ersten Mal verliebt hat. Teenie-Alarm in Neu-Delhi!

Beurteilungstext

Es ist faszinierend zu lesen, wie sich Teenagernöte in Indien von denen in Mitteleuropa unterscheiden, zumindest unter vergleichbaren sozialen Bedingungen, nämlich auf den ersten Blick gar nicht. Lieblings- oder Hassfächer in der Schule, beste Freundinnen und interessante ältere Brüder der besten Freundin, zügelloser Appetit auf Schokolade und das Bestreben, sich der Kontrolle der berufstätigen Mutter zu entziehen - das kennt man, das scheint von globaler Unität zu sein. Auch das Hauptproblem -Wie widersetze ich, ohne Vater aufgewachsen, mich einem erwachsenen Mann, der mir Vorschriften machen will ?- ist alles andere als auf Indien begrenzt. Und trotzdem setzt die Autorin Rupa Gulab Akzente, die das indische Leben durchschimmern lassen, weshalb dieses Buch zurecht in der Baobab Reihe des NordSüd Verlags ist, die sich Kinder- und Jugendbüchern aus fremden Kulturen verschrieben hat. Sei es in der Beschreibung von Schuluniformen, sei es in dem Lieblingsessen der Heldin, nämlich Lamm-Biryani, sei es das Geld, nämlich Rupien, seien es Hinweise auf Nehru oder die Sanskrit-Sprache, seien es die Namen, die in unseren Ohren exotisch klingen: Priya, Tanu, Zeet etc.: All das schafft unaufdringlich und deutlich zugleich den indischen Backround für diesen Roman.
Die Roman ist, wie im Moment scheinbar vermehrt üblich, in Ich-Form geschrieben. Identifikation ist also ausdrücklich erwünscht, Lachen auch, denn die Heldin Priya ist ebenso witzig wie chaotisch, spitzzüngig wie flapsig. Die Umgangssprache, die sie zuweilen benutzt, ist authentischer Jugendslang, was vermutlich ein Verdienst der renommierten Übersetzerin Cornelia Krutz-Arnold ist

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Diese Rezension wurde verfasst von krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010