Ein mittelschönes Leben

Autor*in
Boie, Kirsten
ISBN
978-3-551-51764-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bauer, Jutta
Seitenanzahl
29
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kirsten Boie erzählt die Geschichte eines Mannes, der obdachlos wird. Im zweiten Teil des Buches befragen Grundschüler Verkäufer der Hamburger Straßenzeitung “Hinz & Kunzt” zu ihrem Leben, ihren Ansichten und Wünschen.

Beurteilungstext

Kirsten Boie erzählt die fiktive Geschichte eines Mannes, der obdachlos wird. Wie jeder Mann war auch dieser Mann einmal ein Junge. Er hatte Freunde, ging zur Schule und wurde älter. Er machte eine Ausbildung, stand jeden Morgen früh auf und ging zur Arbeit. Als er sich verliebte, gründete er eine Familie. Er und seine Frau bekamen zwei Kinder. Sie hatten eine Wohnung und ein Auto. Aber allmählich änderte sich etwas. Wie es dazu kommt, dass der Mann schließlich auf der Straße lebt, erzählt die Autorin unsentimental und ohne falsches Mitleid aus der Position einer Beobachterin. Es gelingt ihr, in kurzen und einfachen Sätzen einerseits die persönliche Geschichte eines Einzelnen zu erzählen, andererseits aber auch die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Probleme anzusprechen. Wie soll man eine Wohnung finden, wenn man keine Arbeit hat? Und wie eine Arbeit ohne Wohnung? Die zentrale und wichtige Aussage des Buches ist aber, dass jeder Mensch unabhängig von seinen Lebensumständen Respekt verdient und ein Recht auf Würde hat.
Jutta Bauers Illustrationen sind durch ihre einfache Strichführung sehr ansprechend. Die Zeichnungen befinden sich auf jeder Seite. Daneben steht in Schreibschrift jeweils ein ausgewählter Satz. Es gelingt der bekannten Illustratorin in beeindruckender Weise, die Gefühle des Mannes deutlich zu machen.
Der zweite Teil des Buches umfasst zehn Seiten. Auf die dreizehn, zum Teil sehr persönlichen Fragen von Hamburger Grundschulkindern antworten verschiedene Verkäufer des Straßenmagazins “Hinz & Kunzt”. Dazwischen befinden sich rot gedruckte Sachinformationen, die von einer kleinen Ratte gegeben werden. Dieser zweite Teil stellt eine wichtige Ergänzung zu der fiktiven Geschichte von Kirsten Boie dar, da die Antworten der obdachlosen Straßenmagazin-Verkäufer ganz unterschiedliche Facetten und Lebensgeschichten enthüllen.
Ein wichtiges Kinderbuch, das zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Unbedingt für den Einsatz im Sach-, Religions- oder Politikunterricht zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Stoe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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