Ein Mädchen namens Willow. Schattenzeit
- Autor*in
- Bohlmann, Sabine
- ISBN
- 978-3-522-50871-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ceccarelli, Simona
- Seitenanzahl
- 368
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Stuttgart/Wien
- Reihe
- Ein Mädchen namens Willow Band 5
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüre
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die vier Junghexen erfahren, dass ihre Großmütter und Großtanten für sie einen Schatz im Wald verborgen haben. Ihn zu heben, gestaltet sich wesentlich schwieriger und abenteuerlicher als gedacht. Vor allem, da andere Personen, Magier und Naturgeister mitmischen. Eine spannende und tiefgründige Suche beginnt.
Beurteilungstext
Im fünften Band von Willow und ihrem Wald begegnen wir zunächst den Großtanten und Großmüttern der vier Junghexen. Sie sind noch jung und verstecken für ihre Nachfahren einen Schatz. In 77 Jahren soll der Zauber vorbei sein und dann soll der Schatz gehoben werden können. Damals schon sind die ehemaligen Junghexen von einem Naturgeist beobachtet worden, der diese Neuigkeit einem späteren Magier übermittelt hat.
Jetzt nach 77 Jahren stoßen die uns bekannten Junghexen auf einen Hinweis: Ein Schatz soll im Wald verborgen sein und jetzt gehoben werden können. Für die vier Freundinnen ist diese Schatzsuche zunächst ein harmloses Spiel. Doch dann tauchen Schwierigkeiten auf und das sonst stets hilfsbereite Hexenbuch zeigt sich zögerlich, was die Unterstützung betrifft. Die vier Junghexen müssen Aufgaben lösen und Prüfungen bestehen. Dabei ist für jede der vier, die ja die vier klassischen Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde vertreten, eine spezielle Aufgabe vorgesehen. Lösen sie diese Aufgabe richtig, werden sie zur nächsten Aufgabe weitergeleitet. Der gesuchte Schatz besteht aber nicht aus Gold oder Edelsteinen. Er soll angeblich Unsterblichkeit verleihen. So glaubt es ein alter Magier, der damals vor 77 Jahren noch ein junger Hexer gewesen war. Er verfolgt die Junghexen, legt ihnen Hindernisse in den Weg, die sie neben den Aufgaben ebenfalls wegräumen müssen. Dazu kommt noch der Naturgeist von damals, der auch den Schatz für sich beansprucht und ein Nachbarkind von Willow mit in die magische Suche verwickelt. Nicht nur die vier Junghexen lösen den Fall, sie werden von einem Zeitreisenden unterstützt, der alterslos erscheint.
Dass am Ende dann doch alles gut ausgeht, versteht sich von selbst. Doch die Autorin hat sich für den Schluss noch eine Besonderheit ausgedacht.
Der fünfte Band von Willow, der Junghexe, ist diesmal komplexer konstruiert als die vorherigen Bände. Sabine Bohlmann hat verschiedene Zeitebenen eingebaut. Das bedeutet für die Zielgruppe, dass sie das lineare Lesen überwinden muss. Größere Zeitspannen müssen erkannt und in die Gesamthandlung eingebaut werden. Dies verlangt einen höheren Leistungsgrad in der Lesetechnik als ihre früheren Willow-Bände, macht aber diesen Band zugleich spannender und lebendiger. Außerdem verweist die Autorin immer wieder gezielt auf das Buch „Alice im Wunderland“. Hier können Parallelen zu dem Weltklassiker gezogen und die Neugier der Zielgruppe auf andere Literatur gelenkt werden.
Sabine Bohlmann hat diesmal einen in sich logischen und zugleich verwobenen Band vorgelegt, der von der Zielgruppe entschlüsselt werden muss. Doch dies dürfte auf Grund der Spannung und der Leichtigkeit des Erzähltons nicht schwerfallen. Als Erwachsener hat man manchmal den Eindruck, dass Sabine Bohlmann mit ihrer Liebe zum Wald und zur Natur zu überschwänglich ist. Dies versucht sie mit der Lebendigkeit, Natürlichkeit und mit flapsigen Sprüchen der Protagonistinnen zu relativieren. Die Zielgruppe mag das durchaus anders sehen. Ein Buch, das mit Sicherheit wieder von den Lesern:innen geliebt wird – und das ist auch gut so. Nur: Selbst die besten Serien sollten einmal zu einem guten Schluss kommen.
Zu diesem, wie zu allen anderen Büchern von Sabine Bohlmann, hat Simona Ceccarelli wieder ihre Illustrationen beigesteuert. Ausdrucksvolle und naturalistische Bleistiftzeichnungen bereichern auf fast jeder Seite den Text. Sie unterstützen den Inhalt, machen Personen und Tiere lebendig und zaubern eine gezeichnete Welt neben die Geschichte, die diese unterstützt und ergänzt.
Beiden ist ein wunderschöner, nachhaltiger Willow-Band zu den Themen Freundschaft und Natur gelungen.