Ein Lied für Ella Grey

Autor*in
Almond, David
ISBN
978-3-7725-3133-0
Übersetzer*in
Ernst , Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Zobel, Franziska Viviane
Seitenanzahl
218
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2024
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Claire ist Ellas beste Freundin. Und sie erlebt hautnah mit, wie Ella vom Sturm ihrer Gefühle ergriffen und mitgerissen wird – einer unumstößlichen Liebe zu einem jungen Musiker namens Orpheus, dem sie an den malerischen Stränden von Northumberland begegnet. Doch wer ist der rätselhafte Fremde, der alle jungen Leute mit seinem Gesang in den Bann zieht und besonders Ella betört? Und auf welche Wege wird Ella ihm folgen?

Beurteilungstext

David Almonds Roman Ein Lied für Ella Grey ist eine poetische und tief berührende Nacherzählung des Orpheus-Mythos, die besonders durch ihre eindringliche Sprache und emotionale Tiefe überzeugt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Claire erzählt, die gemeinsam mit ihrer besten Freundin Ella Grey und ihrem Freundeskreis eine magische Zeit des Erwachsenwerdens erlebt. Doch als der mysteriöse Orpheus in ihr Leben tritt, nimmt die Erzählung eine tragische Wendung.

Ein herausragendes Merkmal dieses Romans ist Almonds poetische Sprache. Seine Sätze sind oft kurz, aber voller Kraft, und seine bildhafte Erzählweise erschafft eine fast traumartige Atmosphäre. Die Sprache hat eine musikalische Qualität, die den mythischen Charakter der Geschichte unterstreicht und die Leser tief in die Emotionen der Figuren eintauchen lässt. Dabei wird der Kontrast zwischen der modernen Welt der Jugendlichen und der uralten Sage auf kunstvolle Weise verdeutlicht. Durch fließende, manchmal fragmentarische Passagen entsteht eine besondere Intensität, die das Buch auch stilistisch von vielen anderen Jugendromanen abhebt.

Das vierte Kapitel ist auf schwarzen Seiten gedruckt, da es einen zentralen Wendepunkt in der Geschichte markiert. Es steht für den Übergang zwischen Leben und Tod, Realität und Mythos – genau in dem Moment, als Orpheus Ella für sich gewinnt und das Unheil seinen Lauf nimmt. Die visuelle Gestaltung hebt die Bedeutung dieser Passage hervor und verstärkt die düstere, fast surreale Atmosphäre des Romans.

Gerade für junge Heranwachsende ist Ein Lied für Ella Grey eine lohnenswerte Lektüre. Der Roman thematisiert nicht nur erste Liebe, Freundschaft und Verlust, sondern auch die Kraft der Sprache und Musik als Ausdruck tiefer Gefühle. Almond gelingt es, existenzielle Fragen nach Schicksal und Selbstbestimmung in eine Geschichte einzubetten, die trotz ihres tragischen Kerns voller Leben und Leidenschaft steckt. Jugendliche Leserinnen und Leser werden sich in den Figuren wiederfinden, ihre Sehnsüchte und Zweifel nachvollziehen können und vielleicht sogar ein neues Interesse an Literatur und Mythologie entwickeln.

Insgesamt ist Ein Lied für Ella Grey ein außergewöhnliches Buch, das mit seiner poetischen Sprache, emotionalen Wucht und tiefgründigen Thematik nachhaltig beeindruckt. Ein Geheimtipp für alle, die sich auf eine besondere literarische Erfahrung einlassen möchten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Astrid Heugel; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.03.2025

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