EIN LEBENDIGES FEUER

Autor*in
Prinz, Alois
ISBN
978-3-407-82177-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
232
Verlag
Gattung
Biografie
Ort
Weinheim
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
17,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Lebensgeschichte von Milena Jesenská (1896 - 1944)

Beurteilungstext

Milena Jesenskás Leben ist geprägt von ihrer wilden unkonventionellen Art. Als Tochter eines Arztes in Prag geboren, besucht sie ein Gymnasium und ist meist unangepasst. Ihre Mutter stirbt früh. Das Verhältnis zum Vater ist belastet, besonders als die ersten Männer in Milenas Leben treten. Natürlich hat der Vater an jedem etwas auszusetzen, was allerdings Milena wiederum nichts auszumachen scheint. Mit ihrem ersten Ehemann Ernst Polak zieht sie nach Wien, wo sie zunächst einsam an seiner Seite lebt. Sie beginnt mit Übersetzungen und wird bald eine gefragte Journalistin. So lernt sie Franz Kafka kennen und lieben. Von Jaromir Krejcar bekommt sie 1928 eine Tochter Jana, die für sie sehr wichtig wird. Durch Schwangerschaft hat sie Gelenkschmerzen in den Beinen und muss fortan humpeln. Als Kommunistin wird sie verhaftet und kommt in verschiedene Gefängnisse. Im KZ Ravensbrück nördlich von Berlin stirbt Milena Jesenská ein Jahr vor Kriegsende. Das Sachbuch, das sicherlich hervorragend recherchiert und unterhaltsam erzählt ist, stützt sich auf sehr viele Quellen, die am Ende des Buches alle genannt werden. Alois Prinz versteht es, das Leben von Milena auf leichte Art und Weise zu erzählen. Man bekommt einen guten Einblick in ihren Charakter, zumal sie nach ihrem Tod häufig auf die Benennung "Geliebte von Kafka" reduziert wurde. Wenn man das Buch gelesen hat, weiß man, wer Milena wirklich war. Auffallend ist für mich, dass sich alle Menschen zu ihr hingezogen gefühlt haben müssen. Fast alle genannten Männer verfallen ihrer charmanten mitreißenden Art. Aber auch sonst hilft sie so vielen anderen Menschen in ihrem Freundeskreis, lässt Fremde bei sich wohnen und strahlt einen Optimismus aus, den man in der damaligen Zeit sicherlich nicht oft fand. Auch wenn sie mich in ihrer Darstellung nicht in ihrer Mutterrolle überzeugen konnte, so wird sie doch als Person so gezeichnet, dass sie sympathisch erscheint und man denkt, dass man sie gerne einmal kennen gelernt hätte. Für Leser, die Biographien und Sachbücher gerne lesen, ist "ein lebendiges Feuer" ein großer Gewinn. Heranwachsende, die sich über einen Menschen genauer informieren müssen, lernen in diesem Buch, wie eine gute Biographie auszusehen hat. Mich hat das Buch überzeugt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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