Ein himmlischer Platz
- Autor*in
- Kuijer, Guus
- ISBN
- 978-3-7891-4029-7
- Übersetzer*in
- Hachmeister, Sylke
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Florian ist ein ganz gewöhnlicher Junge, bis sich eines Tages ein Spatz auf seinen Kopf setzt. Da erklärt ihm Katja aus seiner Schule plötzlich, dass sie in ihn verliebt ist, und Florian bekommt so ein Kribbeln im Bauch. Dann lernt Florian die alte Frau Raaphorst kennen, die ihren Hausschlüssel vergessen hat. Nur dass sie zum Schlüssel “Gabel” sagt, verwirrt ihn. Florian beschließt mit Katja, der alten Dame zu helfen. Doch damit fangen die Probleme erst an... (unter Verwendung des Verlagstextes)
Beurteilungstext
Der “himmlische Platz” ist ein Chinarestaurant in der Nähe von Frau Raaphorsts Wohnung. Auch Florians Kopf ist ein himmlischer Platz, zumindest für den Spatz Nico. Vielleicht ist das ganze Leben ein himmlischer Platz, doch da ist sich Florian nicht so sicher. Denn seine Eltern streiten sich oft, auch wenn sie das “Diskussion” nennen. Und die Schule findet er eher langweilig, genauso wie die Lehrerin. Und Florian hat eigentlich kaum Zeit, sich viel mit dem leichten Stoff des Unterrichts zu beschäftigen, denn er muss immerzu nachdenken. Alles, was ihm begegnet, ist verwirrend und muss erst mühsam hinterfragt und auf seine wahre Bedeutung hin abgeklopft werden. Nicht weil Florian dumm ist, sondern weil er immer versucht, hinter die Dinge zu sehen.
Dass er ein besonderer Junge ist, hat auch Katja bemerkt, die eigentlich ein Jahr älter ist und sich sonst kaum für Zehnjährige interessiert. Doch dieser Junge hat einen Vogel, nicht im, sondern auf dem Kopf, und er ist hilfsbereit und einfallsreich. Das hebt ihn heraus aus der Masse, richtet das Augenmerk nicht nur Katjas auf ihn, aber er bleibt, was er eigentlich von Anfang an war: Ein typischer Zehnjähriger, einerseits altklug und fast erwachsen, andererseits noch unsicher und auf der Suche nach seiner eigenen Wahrheit. Als es ihm gelingt, sich den äußeren Einflüssen wenigstens teilweise zu entziehen, sich nicht mehr fremd bestimmen zu lassen, wird Florians Welt auf einmal “glasklar”, seine Befürchtungen und Ängste zerstreuen sich, auch seine Eltern hören ihm zu, er “verirrt” sich nicht mehr, nicht in seinen Gedanken und nicht in der Realität.
Das ist schlüssig und einfach schön geschrieben, einfühlsam für ein schwieriges Alter und voller Geist, Witz und kleinen Wahrheiten, die sich ganz heimlich ins Gedächtnis setzen, ohne sich aufzudrängen. Auch für “Oma” Raaphorst findet sich eine mitmenschliche Lösung. Es wird zwar nicht alles Gold, aber die erkennbare Zukunft können alle Beteiligten gut verkraften. Schön!