Ein Haus am Meer

Autor*in
Janisch, Heinz
ISBN
978-3-7026-5772-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bansch, Helga
Seitenanzahl
26
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Frau Schnecke hat ihre Badesachen gepackt und macht sich frohgemut auf den Weg ans Meer. Drei Jahre, schätzt sie, wird die Reise wohl dauern. Doch dann trifft sie auf den Riesen mit den roten Wollsocken.

Beurteilungstext

Die Schnecke hat ein Ziel, von dem sie schon lange träumt. Ein Haus am Meer soll es sein. Gut gelaunt macht sie sich auf den Weg gen Süden, ungefähre Reisezeit drei Jahre. Der Riese hat kein Ziel. Er sitzt im Gras und strickt an dicken roten Socken, die den Aufprall seiner Schritte mildern sollen. In der Nähe von Wien treffen Zielfreudige und Zielloser aufeinander, tauschen sich aus und werden Weggefährten. Fortan hat auch der Riese ein Ziel, wie die aus seinem Kopf wuchernden “Fischhaare” wohl anzeigen sollen. Die Schnecke behutsam in seiner Hand tragend eilt er durch Dörfer und Städte, über Berg und Tal. Staunend blicken Mensch und Tier, Rapunzel und eine Schar entsetzter Nonnen zu dem merkwürdigen Gespann auf. Nach siebenundsiebzig Riesenschritten sind sie am Ziel. Der Anblick des türkisblauen Meeres überwältigt. Erst am nächsten Tag sind sie wieder zu alltäglichen Verrichtungen in der Lage. Die Schnecke streicht ihr Haus meerblau und der Riese zieht in einen leer stehenden Leuchtturm. Glücklich sein dürfen am Ende beide.
Eine Geschichte über das Aufeinandertreffen von Gegensätzen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Siebenmeilengeschwindigkeit trifft auf Schneckentempo, Ziellosigkeit auf Willenskraft. Doch nur in der Ergänzung der charakteristischen Eigenschaften sind beide wirklich unschlagbar!
Die Illustrationen von Helga Bansch leben ebenso von dem Spiel mit Gegensätzlichkeiten. Schwarz-Weiß-Zeichnung (Riese) trifft auf knallig rote Farbflächen, grob überspachtelte Landkartenfragmente (über Österreich bis Italien) auf neckisch ausgestaltete Details (Schnecke im Bikini mit Sonnenbrille und Hut). Auch die Größenunterschiede sind beeindruckend herausgearbeitet. Der Riese ist so riesig, dass er nur in Ausschnitten auf einer Doppelseite gezeigt werden kann; mal sieht man nur einen Fuß, mal ein Stück Gesicht. Die Perspektiven wechseln von Schneckensicht zur allumfassenden Übersicht des Riesen, und immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch für alle Altersklassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Hen.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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