Ein Fall für Laura Marlin - Die Todesbucht
- Autor*in
- John, St.
- ISBN
- 978-3-7725-2531-5
- Übersetzer*in
- Renfer, Christoph
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Dean, David
- Seitenanzahl
- 252
- Verlag
- Freies Geistesleben
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Laura, die ihr Leben in Kinderheimen und Pflegefamilien verbracht hat, erfährt überraschend von einem Onkel, der bereit ist, sie bei sich aufzunehmen. Sie erlebt zum ersten Mal Privatsphäre, Vertrauen und Freiheit. Doch merkwürdige Vorfälle werfen Schatten auf das neue Leben. Laura kommt einer Bande von Menschenhändlern auf die Spur und gerät dabei selber in Gefahr.
Beurteilungstext
Die Autorin lässt ihre Protagonistin mit durchaus erschreckenden Bereichen der organisierten Kriminalität in Berührung kommen: Menschenhandel und Kinderarbeit. Allerdings wirkt der Rahmen sehr unglaubwürdig: Ein an dem Menschenhandel beteiligtes Ehepaar beschäftigt einen der illegal ins Land gebrachten etwa 12-jährigen Jungen offen in ihrem Einzelhandelsgeschäft und behauptet, er sei ihr Sohn. In die Schule geht der Junge nicht, aber niemand von Schulbehörde und Jugendamt scheint sich zu interessieren. Zwar gibt es angeblich in Großbritannien wie auch in Deutschland immer wieder Fälle von Sklaverei, in denen illegal und unter falschen Versprechungen ins Land geschleuste Menschen unter unglaublichen Bedingungen ihr Leben fristen müssen, doch die Betroffenen werden nicht in aller Öffentlichkeit beschäftigt, sondern versteckt.
Die Inszenierung des Falls als großes Geheimnis passt nicht zu der realistischen und gesellschaftskritischen Anlage des Verbrechens. Und die Mafia-ähnliche Bande "Pik As", mit der Lauras Onkel schon während seiner früheren Tätigkeit als Kriminalpolizist zu tun hatte, wirkt nicht wie eine brutale Verbrecherorganisation, sondern wie ein Geheimbund. Die Autorin konnte sich nicht entscheiden, ob sie einen realitätsnahen, gesellschaftskritischen Krimi oder eine fantasievolle Abenteuererzählung schreiben wollte. So ist das Buch zwar spannend und unterhaltsam, in manchen Teilen auch berührend (vor allem in Lauras Reaktion auf die Behütung und Freiheit im Hause des Onkels), doch in sich nicht rund und dadurch wenig nachhaltig.