Ein Dorf am Meer

Autor*in
Fox, Paula
ISBN
978-3-414-82158-4
Übersetzer*in
Jakobeit, Brigitte
Ori. Sprache
Amerikanischen
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Köln
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
11,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Mädchen Emma soll für einige Tage zu ihrer Tante ans Meer, während ihr Vater am Herzen operiert wird. Dort angekommen, findet sie ihre Erinnerungen bestätigt, das die Tante unheimlich ist, etwas mit ihr nicht stimmt. Zum Glück lernt sie Berti kennen, mit der sie am Strand eine ganze Stadt aus Strandgut baut. Schnell wird der Gang zum Strand zur Flucht und zu Quell ihrer Freude. Die Mutter ruft täglich an und berichtet von der Genesung des Vaters.
Aber was ist mit der Tante wirklich los?

Beurteilungstext

Menschen mit psychischen Krankheiten machen Kindern Angst, verunsichern sie, sie wollen weg von ihnen und auch ein wenig verstehen, was in diesen kranken Menschen vor geht.
So ergeht es Emma mit ihrer Tante Bea. Die verletzt sie und auch den herzensguten Onkel bewußt mit Worten, ist ständig unzufrieden und hat wohl auch ein Alkoholproblem. Es ist fast unmöglich, ihr etwas recht zu machen oder sie mit etwas zu erfreuen. Das Kind fühlt sich oft wie ein Eindringling in die kleine Welt von Onkel und Tante. Sensibel werden die Mechanismen der Beziehung zwischen dem Paar beschrieben und was sie ins Wanken bringt. Gut ist, dass doch noch angedeutet wird, wie es dazu kam, dass die Tante so ein abweisender und unglücklicher Mensch geworden ist. Die Autorin erweitert den Blick für Menschen mit psychischen Problemen. Sie geht dabei behutsam vor, beschreibt einige der unzähligen kleinen Situationen, die das Leben mit solchen Menschen bestimmen. Und doch ist Zuwendung, vielleicht sogar Liebe und viel Verständnis zu spüren, für diese so abweisende Frau.
Dieses Jugendbuch ist anspruchsvoll, erfordert Interesse für Menschen, die anders sind, verlangt Bereitschaft, sich damit auseinander zu setzen. Es zeigt jedoch auch auf, wie man sich verhalten kann, um mit solchen Situationen fertig zu werden. Die Autorin lässt ihre Heldin eine Zuflucht finden, wo sie abschalten kann, Kraft schöpft und Spass hat, so dass sie ihrer Tante nicht hoffnungslos ausgeliefert ist.
Am Ende der Geschichte verliert Emma ihr Stranddorf, erhält ihren Vater zurück und versteht so viel von ihrer Tante, dass sie es zu Hause nicht mehr beklagenswert findet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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