Ein Dorf am Meer
- Autor*in
- Fox, Paula
- ISBN
- 978-3-596-80983-7
- Übersetzer*in
- Jakobeit, Brigitte
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Buchholz, Quint
- Seitenanzahl
- 126
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Emmas Vater steht vor einer Herzoperation. Deshalb muss Emma 14 Tage zur Schwester des Vaters und deren Mann. Die Tante, die Alkoholprobleme hatte, verhält sich meist abweisend, so dass Emma recht unglücklich ist. Erst als sie in der Einsamkeit des Strandes ein Mädchen kennenlernt, lebt sie auf. Gemeinsam bauen sie täglich an einem Dorf nur aus Strandgut. Die Tante zerstört das Dorf. Da erfährt Emma , dass Vater die Operation überstanden hat. Emma darf heim.
Beurteilungstext
Der Klappentext und das stimmungsvolle Titelbild von einem Mädchen, das am Strand suchend ins seichte Wasser schaut, lassen nicht erahnen, in welch problematische Geschichte man beim Lesen des Buches gerät. Gewiss, viele junge Mädchen erleben eine schwere Krankheit bei einem Familienmitglied, das das Denken und Handeln innerhalb der Familie bestimmt. Lebenshilfe in solchen Situationen gibt das Buch nicht. Für Emma, die Hauptperson des Buches, ist es die erste, längere Trennung von zu Hause. Onkel und Tante, die sie notgedrungen aufnehmen, kennt sie fast nicht. Schon diese Tatsache stimmt traurig, auch, dass es niemanden im Bekanntenkreis der Familie gibt, bei dem das Mädchen willkommen ist. Der Onkel gibt sich Mühe, hat aber keine Erfahrung mit Kindern und ist wohl auch mit seiner Frau, die seelisch krank ist, überfordert. Jedenfalls kann er die abweisende, feindliche Art der Tante gegenüber dem Mädchen kaum mildern. Da treten verschüttete Ereignisse aus dem Leben des Vaters mit seiner Halbschwester auf, von der Emma nichts weiß und auf die sie auch nicht adäquat reagieren kann. Ob die Tante bereits wieder in ihre Alkoholsucht gefallen ist, wird nicht ganz deutlich. Emma, allein gelassen mit der Angst um ihren Vater, fühlt sich dementsprechend. Wie gut, dass sie das Mädchen kennenlernt, das die Ferien in einem der wenigen Häuser dieser Gegend bei ihrer Großmutter verbringt. Gemeinsam gestalten sie ein ganzes intaktes Dorf nach ihren Vorstellungen und nur mit Dingen, die sie am Strand finden. Ausnahme bildet ein Plastikhirsch von einer Brandyflasche, den Emma im verdreckten Badezimmer gefunden hat. Die Arbeit am Dorf hilft Emma, nicht auch seelisch krank zu werden. Voller Stolz zeigt sie das Dorf dem Onkel. In der Nacht zerstört die Tante diese Arbeit. Das Buch endet mit der frohen Nachricht, dass der Vater gesunden wird. Emma darf nach Hause. Das Buch ist sprachlich sehr gut aus der Sicht von Emma geschrieben. Trotz des Endes ist es aber ein depressiv machendes Buch, das viele Fragen aufwirft.