Ein Baum ist ein Anfang

Autor*in
Davies, Nicola
ISBN
978-3-8489-0206-4
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Carlin, Laura
Seitenanzahl
48
Verlag
Aladin
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Natur in die Stadt holen, in kleinen Schritten. Das ist das Thema dieses eindringlichen Bilderbuches.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch „Ein Baum ist ein Anfang“ ist bereits 2013 in Großbritannien erschienen. Doch das Thema ist heute noch genauso aktuell.

Die vielfach ausgezeichnete Autorin und Zoologin Nicola Davies erzählt diese Geschichte aus der Perspektive eines Mädchens, einer Diebin. Ihr Zuhause ist eine öde, graue Stadt mit ebenso heruntergekommenen, tristen Menschen. Blättert man durch die ersten Seiten des Buches, springen einem die in Grau- und Brauntönen gehaltene Buntstiftzeichnungen entgegen. Auf einer Doppelseite sind die Bewohner der Stadt dichtgedrängt abgebildet, ebenfalls grau, schäbig und mit traurigen Gesichtern. Eine düstere Atmosphäre. Vierjährige werden sich womöglich ein wenig graulen bei diesen Abbildungen. Der dazugehörende Text knapp, monoton und eindringlich: „Kein Grün. Alles kaputt. Keine Freude“.
Doch dann entreißt in einer Nacht die junge Diebin einer alten Frau eine prall gefüllte Tasche, die diese sich nur unter der Bedingung eines Versprechens entreißen lässt. Erst später entdeckt das Mädchen statt Geld oder Essen Eicheln in der Tasche und fühlt sich mit einem Mal zur Besitzerin eines ganzen Waldes. Die Geschichte nimmt märchenhafte Züge an. Eine Veränderung geschieht mit dem Mädchen und mit ihrer Stadt. Es löst sein Versprechen ein und pflanzt Eicheln überall: Im Kreisverkehr, an Eisenbahnschienen, Straßen, Ampeln und in verlassenen Parks.
In der Mitte des Buches verändern sich allmählich die monotonen, grauen Illustrationen. Die Buntstiftzeichnungen, kombiniert mit Aquarellen der Illustratorin Laura Carlin, werden üppiger und schwelgen am Ende in Farben. Das Grün hält Einzug in die Stadt und darüber hinaus. Zunächst sind nur kleine grüne Bäume zu sehen. Menschen haben individuelle Gesichter, lächeln, tragen farbige Kleider. Und nicht nur die Bilder verändern sich. Der Text wird bildhaft und poetisch: „Das Grün verbreitete sich in der Stadt wie ein Lied, es stieß seinen Atem in den Himmel und sog den Regen herab wie einen Segen“.

Die Botschaft dieses eindringlichen, empfehlenswerten Bilderbuches ist klar, ohne die Natur werden die Menschen keine Zukunft haben. Junge Kinder werden das auf ihre Weise verstehen, doch braucht es für dieses Buch zweifellos Erwachsene zum Gespräch und zum Schauen.

Babette Danckwerts

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Babette Danckwerts; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 17.06.2022

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