Ein Ball für den Frieden

Autor*in
Elschner, Géraldine
ISBN
978-3-9816323-4-7
Übersetzer*in
Jeske, Olivia
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Doulut, Fabien
Seitenanzahl
36
Verlag
Tintentrinker
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Köln
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Dieses Bilderbuch zum Ersten Weltkrieg erzählt die Geschichte eines "Weihnachtswunders" von 1914. Mitten im Ersten Weltkrieg fanden sich an der belgischen und französischen Grenze Soldaten der verfeindeten Mächte zusammen, um gemeinsam in der Hoffnung auf Frieden in den Schützengräben Weihnachten zu feiern.

Beurteilungstext

Die Geschichte hat einen Erzählrahmen. Der Vater des kleinen Leo stellt im Jahr 2014 in einer historischen Nachstellung in einem Freilichttheater das Weihnachtsfest an der Front des Weltkriegsjahres 1914 nach. Damals hatten sich französische, belgische und deutsche Soldaten, darunter Leos Uropa Joseph, zu Weihnachten zusammengefunden, um gemeinsam trotz Krieg und erbitterter Feindschaft zwischen den Nationen gemeinsam friedlich Weihnachten zu feiern. Gemeinsam spielten die Soldaten ein Fußballspiel. Die Szene beruht auf einer wahren Begebenheit, die durch Kriegstagebücher nachweislich belegt ist.
Das Bilderbuch hat seine Stärke in der Bildebene der Illustrationen von Fabien Doulut. Die farbig gezeichneten Bilder haben einen hyperrealistischen Effekt und überzeugen vor allem durch die Tiefenwirkungen, die einen atmosphärisch dichten Raumeindruck der besonderen Situation erzeugen, die sich in dieser Weihnachtsnacht des Jahres 1914 ereignet hat. Durch geschickte Perspektivierungen der Darstellung scheint es oft, als könne der Betrachter der Bilder in das Bild hineingreifen. Die Bildebene arbeitet mit Hell-Dunkel-Kontrasten: mit dem Licht der Weihnacht in dunkler Zeit im Schützengraben des Ersten Weltkriegs. Eine kleine Katze dient auf der Bildebene als Begleiter durch die Geschichte und begegnet den betrachtenden Kindern auf jeder Seite.
Durch den erzählerischen Kniff, nicht die Wirklichkeit des Ersten Weltkriegs abbilden zu wollen, sondern lediglich eine historische Nachstellung der historischen Szene zu zeigen, wird die Bedrohlichkeit des Ersten Weltkriegs etwas relativiert und nimmt Kindern die Angst vor den Schrecken des Kriegs.
Der symbolische Gehalt des Bilderbuchs überzeugt durchaus, wenn die friedlich Weihnachten feiernden Soldaten der verfeindeten Kriegsmächte gemeinsam Fußball spielen und drei Friedenstauben in den Himmel steigen lassen. Durch diesen historischen Kinderbuch bekommt die Friedensbotschaft des christlichen Weihnachtsfestes eine zusätzliche Dimension. Ein schönes Zeichen ist es auch, dass dieses Bilderbuch zeitgleich in einer französischen Ausgabe in Paris erschienen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sebschm; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 11.02.2017

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