Ein amerikanischer Traum

Autor*in
Obama, Barack
ISBN
978-3-446-27324-5
Übersetzer*in
Hald, KatjaFienbork, Matthias
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
Hanser
Gattung
BiografieBuch (gebunden)
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hawaii, Indonesien, Chicago, New York, Kenia – diese Orte sind ganz wesentlich für die Entwicklung des kleinen Barack und des jungen Mannes, aus dem einmal der 44. Präsident der USA wird. Und überall dorthin nimmt er uns mit.

Beurteilungstext

Aus seiner Sicht erzählt der etwa 33-jährige Barack Obama über das Leben an der Seite seiner Mutter und der Großeltern, ohne den Vater. Den trifft er nur einmal, doch er macht sich als junger Mann auf die Suche nach seinen afrikanischen Wurzeln. Im Vorwort zu dieser aktuellen Ausgabe gibt der Autor Einblick in seine Gedanken und seine Situation, als er dieses Buch schrieb, dessen Erstausgabe 1995 erschien. Und er ermutigt junge Leute dazu, auch ihre Geschichte zu erzählen und dabei ebenso auf die Menschen neben sich zu achten. „Im Akt des Schreibens steckt eine große Kraft. Es ist eine Chance, sich selbst zu befragen, die Welt zu beobachten, seine Grenzen zu erkennen, sich in andere hineinzuversetzen und Ideen zu prüfen.“(S.10)
In drei große Teile ist das Buch gegliedert: Kindheit, Chicago, Kenia. Während der 18 Kapitel entfaltet sich ein Panorama der Lebenswelt des Protagonisten, der sich als Kind stets geliebt fühlte und daher ein unerschütterliches Urvertrauen besitzt. Seine Mutter und deren Eltern, Gramps und Tutu, waren die Personen im Leben des kleinen Barack, auf die er immer zählen konnte. Als Ich-Erzähler versteht es der Autor mit Humor und Gefühl seine Geschichte zu erzählen, seine Zweifel und seine Fragen an das Leben zu stellen. Dabei spielt auch die Frage der Hautfarbe eine Rolle, allerdings hat dieses Thema für ihn keine vorrangige Bedeutung. Sein Selbstbewusstsein ist stark, aber in der Jugend bemerkt er die Probleme um sich herum. Er engagiert sich, doch ihm wird ebenso bewusst, “… dass die wirklich wichtigen Werte weder schwarz noch weiß waren.“(S.113) Im 2. Teil beschreibt Obama seine Arbeit an einem sozialen Projekt in Chicago und hier wird wiederum deutlich, wie wichtig ihm ist, etwas für soziale Gerechtigkeit zu tun. Den Menschen zu helfen, sich selbst zu helfen und mit Engagement etwas zu erreichen, das schaffte er dort. Der 3. Teil nimmt uns mit nach Kenia und ist eine Spurensuche, ein Entdecken der afrikanischen Wurzeln und ein Kennenlernen seiner Familie dort, denn sein Vater ist inzwischen verstorben. Auf der Reise entsteht eine tiefe Verbundenheit mit diesem Teil seiner Herkunft und indem er immer mehr über das Leben hier erfährt und versteht, kommt er weiter mit sich selbst in Einklang.
Zu Beginn des Buches kann man am Stammbaum die Verzweigungen seiner Familie nachvollziehen. Und in der Mitte finden sich zahlreiche Fotos, die diese Autobiographie eindrucksvoll illustrieren.
Dieses Jugendbuch ist eine hervorragende Lektüre, um den Mann Barack Obama kennenzulernen und sehr zu empfehlen, wenn man selbst auf Spuren- und Sinnsuche ist. Wo komme ich her? Wo will ich hin? Was ist mir wichtig im Leben? Diese Fragen, die viele Jugendliche bewegen, stellte sich der erste farbige Präsident der USA selbst und konnte so einiges für sich beantworten. Dass dieser Mann auch ein Erzähler ist, wird beim Lesen deutlich. Sprachlich ausgefeilt, wird es nie langweilig seiner Lebenslinie zu folgen und eigentlich möchte man am Ende doch noch wissen: Wie geht es denn nun weiter? Für Erwachsene schrieb Obama nach seiner Zeit als Präsident der USA weitere Bücher, eines davon gemeinsam mit seiner Frau und eins mit dem Rockstar Bruce Springsteen.

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Diese Rezension wurde verfasst von ms.
Veröffentlicht am 30.05.2022