Egal was morgen ist
- Autor*in
- Franz, Cornelia
- ISBN
- 978-3-551-31354-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 100
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 4,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jarmila und John, beide kurz vor dem 16. Geburtstag, treffen sich zufällig. Er riss zu Hause aus, sie flüchtet mit ihm, gemeinsam begeben sie sich nach Hamburg, später auf Sylt. Mit Einbrüchen und Diebstahl fristen sie ihr Dasein, bis die Polizei auftaucht, Jarmila festgenommen wird, John flüchtet zunächst, stellt sich dann aber und bekennt sich zu dem Mädchen.
Beurteilungstext
Die kurze Geschichte ist spannend erzählt, nicht als Kriminal-Story, sondern eher als eine Schilderung über eine aufkeimende Liebe zwischen zwei sexuell Unbedarften. Jarmila bekennt sich zu dem Jungen, obwohl sie ahnt, dass er etwas auf dem Kerbholz zu haben scheint, und der Junge verlässt sich auf das selbstsicher agierende Mädchen, das er bewundert und sofort zu lieben beginnt. Sie verzeiht ihm sein kriminalistisches Gehabe, toleriert es gar, und er fühlt sich deswegen unwohl, bereut anscheinend seine Ausbrüche und steht nach ihrer Festnahme am Ende zu ihr. Der Leser vermag sich verschiedenste Möglichkeiten ausdenken, wie es mit den beiden Protagonisten wohl weitergehen wird.
Die Sprache ist zart und einfühlsam, und die Annäherung der beiden jungen Menschen, die sich zu lieben beginnen, ist originell gestaltet, nicht aufdringlich, sondern geheimnisvoll und schwebend. Die Dialoge sind entsprechend, und man weiß nie direkt, wie es weitergehen mag. So tastet man sich als Leser heran an die beiden, und langsam erkennt man die Motivationen ihres Handelns. Andererseits scheint es abwegig zu sein, wie sie sich verhalten, denn derart schnelle und enge Bekanntschaft ist sicherlich sehr selten in der Realität zu finden, zumal die spärlichen Hinweise auf die Elternhäuser und Freunde anderes erahnen lassen. Dass der Junge bis zu dieser Begegnung schon mehrfach straffällig gewesen war, scheint die Autorin nicht zu stören, wenn sie ihm eine gewisse Erhabenheit andichtet und zuspricht. Dass er so als geläuterter und “guter” Mensch aus der Handlung scheidet, ist schon mehr als fragwürdig. Dass beide eingebrochen sind, er vorher mehrfach stahl, scheint sie nicht zu belasten.