Éanna , Wildes Herz

Autor*in
Harper, Leonie Britt
ISBN
978-3-401-06190-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
/
Illustrator*in
Schneider, Frauke (Umschlaggest.)
Seitenanzahl
320
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Éanna kämpft während der großen Hungersnot (1845 - 1850) Tag für Tag um ihr Überleben. Dabei wird ihr ausgerechnet Brendan, gegen dessen brutales Verhalten sie sich zunächst wehren muss, zum Freund und Helfer.

Beurteilungstext

In ihrem Überlebenskampf während der großen Hungersnot fühlt Éanna immer mehr die Stärke und den Stolz ihrer verstorbenen Mutter in sich. Sie reiht sich in den Strom der Hungernden und Elenden auf der täglichen Suche nach einer Suppenküche ein und verbringt die Nächte in Felshöhlen oder verlassenen Katen. Als Todkranke wird sie von Brendan in ein Armenhaus geschleppt, wo sich beide aus den Augen verlieren. Éannas Retter aus höchster Not und Gefahr wird Patrick O´Brian, einer der wenigen reichen Iren, der seinen Reichtum jedoch verschmäht und lieber Schriftsteller werden will. Zum Dank für ihre Rettung verspricht ihm Éanna die Geschichte ihres Lebens, damit sein Buch ein “wahres Buch” wird und aufzeigt, “was die Hungersnot angerichtet und aus uns gemacht hat.”

Thema des als “Historischer Roman” deklarierten Buches ist die verheerende Hungersnot in Irland, unter der vor allem die Landbevölkerung zu leiden hatte. Die Frage der Hauptfigur des Romans an den fiktiven Schriftsteller, “Was wisst Ihr über uns und unser Elend, dass Ihr meint darüber schreiben zu können?” wird sich auch die Autorin von “Éanna, Wildes Herz” gestellt haben. Der historischen Wirklichkeit so nahe wie möglich zu kommen, ist Anliegen des Genres der historischen Erzählung. Als Quellen standen Leonie Britt Harper, in Irland geboren, überlieferte Aussagen von Politikern und Bücher anderer Schriftsteller zur Verfügung, auf die sie in einem informativen Nachwort zum Buch aufmerksam macht. Der Autorin ist es in ihrem ersten Band der geplanten “Éanna - Sullivan - Saga” (der zweite Band erscheint bereits im Frühjahr 2008) gelungen, heutigen Lesern eine der “größten humanitären Katatrophen” des 19. Jahrhunderts vor Augen zu führen und das Elend der irischen Landbevölkerung, hervorgerufen auch durch Herrschaftsanspruch und Profitgier der englischen Grundbesitzer, nachempfinden zu lassen. Auch wenn der Roman nach dem Motto “Reicher Herr rettet armes Mädchen” einmal die Kitschgrenze streift und die beigefügte CD mit irischen Folk-Songs wohl auch dem Verkaufserfolg des Buches dienlich sein soll, ist die Lektüre des spannend aufgebauten Romans lohnend und empfehlenswert. Das Buch vermittelt Einblick in die Geschichte Irlands und lässt die noch heute vorhandenen Spannungen zwischen englischen Protestanten und katholischen Iren besser verstehen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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