Du oder das ganze Leben

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Behinderung
• Familie
• Liebe
• Rassismus
• Spannung
• Streit/Konflikt
• Ungleichheit

Teaser

Kann aus Feinden ein Liebespaar werden? Band 1 der Trilogie.

Beurteilungstext

Brittany und Alex sind in der gleichen Klasse einer High School. Im Chemieunterricht werden sie durch die Lehrerin zu Partnern gemacht. Das kann eigentlich nicht gut werden, denn die "Miss Perfecta" und der Leader einer Gang haben so gar kein Interesse an einer gemeinsamen Aufgabe. Alex wettet mit seinen Freunden um sein Motorrad, dass er Brittany innerhalb von zwei Wochen verführen wird. Zwischen den Anfeindungen der beiden Protagonisten blitzt nach und nach immer häufiger Interesse am anderen auf, aus dem schlussendlich die große Liebe wird. Die Liebesgeschichte nimmt somit den größten Raum
ein.

Der vorliegende Jugendroman wirkt ein wenig wie eine Neufassung von Romeo und Julia. Gespickt mit vielen Schwarz-Weiß-Klischees zeigt er das Bild einer amerikanischen Stadt, in der die gehobene weiße Mittelstandsgesellschaft auf die Unterschichtslatinos trifft. Bei näherer Betrachtung hat das tolle, weiße Girl Brittany jedoch ebenso wie der berüchtigte Latino Alex ein Geheimnis, das sie im Laufe des Romans für den anderen einnimmt.

Brittanys Familie, nach außen hin perfekt, ist so gar nicht in Ordnung, denn die ältere, stark behinderte Schwester soll von den Eltern in einem Heim untergebracht werden, was Brittany verhindern will. Elkeles schildert die Beziehungen zwischen den Mädchen mit viel Einfühlungsvermögen, dennoch schonungslos. Alex' Familie, besonders er selbst, wird durch den Gang-Boss bedroht. Sein Vater starb durch einen Schuss, eben dieses Mannes, als er neun Jahre alt war. Die Mutter mit ihren drei Söhnen hat es nicht einfach und sie leben in ärmlichen Verhältnissen. Anders als bei Brittany erfährt Alex viel
Liebe von seiner Mutter. Im Laufe der Geschichte verlieben sich beide ineinander und verteidigen diese Liebe bis aufs Äußerste. Sie befreien sich dabei von den bereits erwähnten Klischees.

Kapitelweise kommen Alex und Brittany alternierend zu Wort. Auf diese Weise werden die Leser in die Gedanken, Gefühle und Handlungen der Protagonisten mitgenommen. Die Erzählsprache ist gut zu verstehen, allerdings stören teilweise die sexistischen Äußerungen in Alex' Kapiteln. Beim Lesen stolpert man über die spanischen Wörter, die allerdings für Authentizität sorgen.

Dieser Jugendroman ist für Heranwachsende eine gute Möglichkeit, die eigene Gefühlswelt reflektiert zu sehen und sich in die Welt einzufühlen. Mit Spannung gewürzt wird die Geschichte mehr als nur ein Liebesroman. Die schon erwähnten Klischees sind so deutlich, dass sie mitunter störend wirken. Dennoch ein gelungenes Buch.