Dschingis Khan - Die geheime Geschichte des Steppenkämpfers

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Teaser

Europa wird im Jahre 1240 buchstäblich überrannt: Dschingis Khan und seine Mongolischen Reiter erobern erbarmungslos weite Teile, aber mitten in ihrem Siegeszug verschwinden sie wieder in den Weiten des Ostens. Die Europäer sind geschockt und schicken einen Spion hinterher. 15000 km reitet der Mönch Johannes von Plano Carpini bis nach Karakorum am Rande der Wüste Gobi und kehrt mit fruchtbaren Erkenntnissen zurück. Die Mongolen von heute leben in Teilen noch so wie ihre berühmten Vorfahren.

Beurteilungstext

Sachlich und schnörkellos geht es gleich zur Sache. Drei Geschichten werden erzählt, die des Dschingis Khan, die des historischen Spions und die der heute noch in der Mongolei lebenden Nomaden, deren Leben sich nur wenig von dem der alten Reiterarmee unterscheidet. Allen Geschichten gleich ist die Sympathie des Erzählers mit den Beschriebenen. Selbst der Mönch Johannes, der anfangs nur mutig hinter dem Khan herzieht, lernt bald die menschliche Seite der Nomaden kennen und sympathisiert mit ihnen, ohne aber dabei die Seite zu wechseln.
Für besonders gelungen halte ich die parallele Beschreibung des auch heute noch harten Nomadenlebens der Mongolen, die noch mit ihren Tieren zusammen leben und sie schützen, sie auch nützen.
Über alle Bereiche, von denen erzählt wird, ist auf jeder Doppelseite mindestens ein Infoblock gesetzt, in dem kurz informiert wird, so dass die Erzählung nicht unnötig überfrachtet wird mit Informationen, die man bei einer Suche innerhalb des Textes auch kaum wieder fände.
Dass der gesamte Text kompetent, aus einem Guss und leicht verständlich geschrieben wurde, ist nicht nur den Fähigkeiten der Autorin zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass sie zwei Mongolen zu Rate zieht, diese auch namentlich nennt.
Die Fotos der Mongolen von heute, Standstills aus Mongolenfilmen und Abbildungen aus historischen Illustrationen ergänzen dieses hervorragende Sachbuch sinnvoll und informativ.
Obwohl - oder gerade weil - die Information über die Mongolei und einen Teil seiner Geschichte so umfassend sind, motiviert dieses Buch wirklich, sich mehr damit zu befassen.
Was kann man mehr wünschen?