Drachenregentage

Schlagwörter

• Komik/Humor

Teaser

Wenn an einem langweiligen Tag plötzlich ein Drache vor der Tür steht, kann es abenteuerlich werden – besonders, wenn der Drache dringend aufs Klo muss ... Phantastisches Abenteuer mit viel Raum zum Selbsterzählen und Phantasieren ...

Beurteilungstext

Wie wunderbar sind doch diese total verregneten Tage, an denen man sich zu Hause ganz gemütlich einmummeln kann ... Toni, das erzählende Kind in Julie Völks Bilderbuch „Drachenregentage“, das der Illustration nach sowohl ein Junge als auch ein Mädchen sein kann, liebt diese Tage ganz besonders. Wenn es draußen so grässlich ist und niemand vor die Tür gehen will, dann kann auch niemand einen stören und es lässt sich wunderbar lesen, spielen und rumhängen. Doch schon das erste doppelseitige Bild lässt ahnen, dass der Tag nicht so störungsfrei verlaufen wird, wie gedacht: Während draußen der Regen pladdert und die Häuser im tristen Graublau des Regens verschwinden, während das viele Wasser große Flecken im Aquarell hinterlässt und außer den herbstlichen Bäumen nur das eine erleuchtete Fenster von Toni so wunderbar warm in gelb und orange leuchtet, hat sich ein großer zartblaugrüner Drache mit knallrotem Schirm auf dem Dach von Tonis Haus niedergelassen. Der Drache heißt Fred und kommt, wie wir bald erfahren, anscheinend öfter vorbei, denn Toni ist mit ihm befreundet und weiß genau, was Fred am liebsten mag: Würstchen und Kaffee.
So ließe sich der Regentag zweifellos gut zu zweit genießen, wenn nicht ... ja, wenn nicht der Drache mal auf Klo müsste. Jetzt ist guter Rat teuer, denn das Räumchen mit dem Gästeklo ist viel zu klein, und beim Hundespaziergang im regen wird schnell klar, dass die Würde eines Drachen Grenzen hat: Beinchenheben ist auch keine Lösung! Was aber dann?
Julie Völk schreibt und malt ein hinreißendes Bilderbuch voller Phantasie, das (nicht nur) an Regentagen dazu inspiriert, sich ein kleines phantastisches Abenteuer auszudenken, bei dem ein durchaus ungewöhnlicher Held mit einem sehr alltäglichen Problem konfrontiert wird (sonst ist es ja meist genau anders herum: sehr alltägliche Helden werden mit großen, außergewöhnlichen Aufgaben betraut). Eine Geschichte, die seitenweise ohne Text auskommt, lautmalerisch arbeitet und sehr dazu einlädt, selbst zu erzählen - oder sich eben etwas auszudenken. Absolut empfehlenswert!

Anmerkung

Sprachfördernd in der Kita, Phantasiefördernd in der Grundschule – ausgehend von dieser Geschichte wären weitere Abenteuer an grauen Regentagen vorstellbar. Was, wenn ein Riese käme, ein Zwerg oder ein Einhorn? Welche für uns ganz normale Situation würde eins dieser Wesen vor eine größere Aufgabe stellen, und wie würde die Lösung aussehen?
Einsetzbar in Kita und Grundschule, aber auf jeden Fall auch zu Hause in der Freizeit. Ein absolutes Lieblingsbuch, das Kinder sich auch gut allein angucken können!