Dr. Chicken Soup

Autor*in
Welsh, Renate
ISBN
978-3-7017-2099-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grünstich, Friederike
Seitenanzahl
144
Verlag
Residenz
Gattung
Ort
St. Pölten
Jahr
2011
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Julia hätte gerne einen eigenen Laptop oder wenigstens Geld für einen Schulausflug. Aber ihre Mutter hat ständig finanzielle Sorgen. Nun muss sich das Mädchen immer etwas einfallen lassen, damit ihre Nöte unentdeckt bleiben. Ihre neue Freundin Leyla hat ebenfalls ein belastendes Geheimnis. Wie gut, dass Julia für sie da ist und auf Omas altbewährte Hühnersuppe zählen kann.

Beurteilungstext

Die Gymnasiastin Julia lebt in Wien. Der Vater hat die Familie vor zwei Jahren verlassen. Ihre Mutter hält beide mit einem schlecht bezahlten Job über Wasser. Die circa Zehnjährige ist zumeist auf sich allein gestellt, da die Mutter entweder arbeitet oder mit Kummer beladen ist. Sie scheint kein Feingefühl für Julias Bedürfnisse zu haben. Dies machen einige Textpassagen in der Geschichte deutlich. Julias Großmutter ist besorgt, dass ihre Enkelin vernachlässigt werden könnte. Trotz aktiver Hilfe gerät die Mutter häufig in Konflikt mit der dominanten Dame. Der einzige Ruhepol ist Frau Kroning, eine Nachbarin. Dort bekommt Julia Aufmerksamkeit und findet Gehör. Bei ihren Mitschülern nimmt sie eine Außenseiterrolle ein. Das Buch gliedert sich in achtzehn, Kapitel, die mit schwarz hervorgehobener Schrift beginnen. Sie erstrecken sich über mehrere Seiten. Die Hauptprotagonistin bewältigt gleich mehrere Konflikte. Zum einen muss sie ihre Armut verstecken, die ständigen Streitereien zwischen Oma und Mutter ertragen sowie deren neuen Freund akzeptieren. Als sich ihre einzige Freundin Leyla von ihr abwendet, weiß sie noch nicht, dass auch sie ein gravierendes Problem hat. Plötzlich wird ihre Mutter krank und arbeitslos. Gleichzeitig bietet sich eine Chance für Veränderungen. Armut ist ein weit verbreitetes, tabuisiertes Phänomen unserer Wohlstandsgesellschaft. Renate Welsh gelingt es, das sensible Thema altersgerecht umzusetzen. Sprachlich ist das Buch leicht und verständlich sowie für jeden Leser nachvollziehbar. Die Hühnersuppe oder ""Dr. Chickensoup"" steht für die wichtigen, nichtmateriellen Werte wie Freundschaft, Zuwendung sowie sozialer, familiärer Rückhalt und Zuversicht. Alle Illustrationen sind in schwarz- weiß gehalten. Durch ihre kindlich lebendige Naivität unterstützen sie das literarische Geschehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LiHe.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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