Donnerstags rette ich Drachen

Autor*in
Gehlen, Andrea
ISBN
978-3-577-07443-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fritz, K. Johanna
Seitenanzahl
31
Verlag
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Beim Spiel mit seinen Freunden verschlägt es den kleinen Niklas auf eine echte Burg mit einem traurigen Ritter. Natürlich rettet Niklas mutig dessen entführtes Drachenmädchen vor dem fiesen Grafen Wolod, bevor er auf seinem edlen Fahrrad Sturm wieder zu seinen Freunden fährt.

Beurteilungstext

In großformatiger Schrift, aber nicht immer dem Lesealter angepasster Wortwahl (in Länge und Schwierigkeit) und Satzlänge wird die historisch - phantastische Geschichte erzählt. Comicartige Farbzeichnungen untermalen auf jeder Seite den kurzen Textabschnitt und nutzen ihr Genre für humorvolle Übertreibungen, die dem Text so nicht gestattet wären.
Besitzt man einen TING-Stift (chinesisch für “Hören”), lassen sich den Illustrationen etwa 150 Geräusche, Lieder und Rätsel entlocken. Diese Form der Verknüpfung Druck- und Hörmedien soll sicherlich die Leseunwilligen reizen oder den Spaß am Beschäftigen mit dem Buch erhöhen. So entstand eine Mischung aus Bilder- und Sachbuch, dass die eigentliche Form des Sachbilderbuches bei weitem überflügelt.
Für mich stellt sich die Frage, welchen Zweck die Kombination der beiden Medien auf diese Art und Weise verfolgt. Denkbar wäre einerseits, dass die Kinder sich selbständig mit dem Buch beschäftigen. Nun können sich Kinder des jüngeren Lesealters stundenlang mit dem Buch auseinandersetzen, ohne dass sie einen Partner brauchen. Vorausgesetzt natürlich, dass sie den Text selbst lesen können oder oft genug gehört haben, um über die Bilder die Handlung zu erinnern, sie lange oder oft genug Interesse an dem Sachthema haben, der Stift während der selbständigen Beschäftigung nicht zweckentfremdet oder verloren wird (man könnte ihn irgendwo im Kinderzimmer befestigen). Einen Gewinn für die zwischenmenschliche Kommunikation sehe ich auf den ersten Blick nicht.
Man sollte ebenfalls mindestens einmal die Aktivierungssequenz des Stiftes für das passende Buch praktiziert haben, denn auch für diese Anleitung sind gewisse Anforderungen im Aufgabenverständnis erforderlich. Das "Zeitfenster" des Lesealters ist also enorm begrenzt durch den Anfangszeitpunkt der entsprechenden Lesefähigkeit und den Endzeitpunkt, an dem der Leser die Handlung schlicht kindisch findet. Erweitern kann man diese Zeitspanne ebenfalls wieder nur durch einen Partner mit den entsprechenden Fähigkeiten. Und dann hat sich das Ziel der selbständigen Beschäftigung erledigt.
Wäre also verbleibender Zweck, die Sachinformationen und die Handlung auf unterhaltsame Art zu verbinden und zu erweitern. In der Geschichte mit den vielen phantastischen Elementen steht eindeutig der Unterhaltungswert an erster Stelle. Letztendlich übernimmt der Stift hier die Funktion eines Hörmediums, das flexibler bedienbar ist als CDs u. a.
Ich halte einen gut gelaunten und kreativen Vorleser für passender.

Leider konnte ich das alles nicht selbst erproben, da dem Rezensionsexemplar kein Stift beigefügt war und im Buchhandel kein Probierexemplar des recht teuren Stiftes (um 30,00 € )zur Verfügung stand.
Es gibt allerdings aus der besagten Reihe auch Sachbücher, Sprachbücher u.ä. für die verschiedenen Alterstufen. Nutzt man diese Bücher häufiger, lohnt sich die Anschaffung des Stiftes, da er für jedes Buch neu programmiert werden kann. Ebenfalls nicht erprobt habe ich die Möglichkeit, ähnliche Medien anderer Verlage als Ersatz zu benutzen. Sollten hier die Hersteller einmal kompatible Systeme anbieten?
Ich wünsche viel Spaß beim Ausprobieren, mich hat das vorliegende Bilderbuch nicht überzeugt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Wa.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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