Doktor Dolittle und seine Freunde

Autor*in
Lofting, Hugh
ISBN
978-3-570-21835-8
Übersetzer*in
Haefs, Gisbert
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Lofting, Hugh
Seitenanzahl
144
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Doktor Dolittle hat die Sprache der Tiere gelernt und kann ihnen nun wirklich helfen. Sie kommen in Scharen zu ihm. Und dann dringt sein Ruhm bis Afrika und er macht sich auf den Weg, das Rätsel der mysteriösen Krankheit der Affen zu lösen...

Beurteilungstext

1920 erschien ein Buch unter dem Titel “The Story of Doctor Dolittle”, zu Deutsch “Doktor Dolittle und seine Tiere”. Der Verfasser, Hugh Lofting, hatte die Geschichte selbst illustriert und sie im Viktorianischen England angesiedelt, also noch einmal etwa 70 Jahre zurück in die Vergangenheit, in einem Ort mit dem sehr britischen Namen Puddleby-on-the-Marsh. Das enthob die Geschichte der damaligen Gegenwart, die für Lofting nicht ganz so erfreulich war. Die ersten Episoden mit Doktor Dolittle, die er sich ausgedacht hatte, entstanden nämlich als Briefe, die Lofting an seine Kinder schrieb - aus den Schützengräben Flanderns im Ersten Weltkrieg. Was hätte er ihnen sonst von dort schreiben können, aus einem Krieg, der mit unvorstellbarer Grausamkeit geführt wurde?
Lofting sah das Elend der Tiere.
Das Buch wurde fast sofort nach seiner Veröffentlichung ein großer Erfolg und blieb es bis heute, trotz aller Angriffspunkte, die es in späterer Zeit kleinkarierten Kritikastern bot. Rassistische Tendenzen wollte man darin sehen - ausgerechnet in Doktor Dolittle -, beispielsweise weil der König in Afrika halbnackt mit seiner kleinen Krone auf dem Kopf unter dem Sonnenschirm sitzt. Aber wer so etwas schreibt, sollte das Buch besser gleich auf Seite legen, denn er hat die Botschaft ohnehin nicht verstanden. Die Briten hatten es da wohl einfacher, den augenzwinkernden Humor des Verfassers zu verstehen, denn die Fortsetzung seiner Geschichte, The Voyages of Doctor Dolittle, brachte Lofting 1922 den renommierten Kinderbuchpreis Newbery Medal ein.
Bis heute sind in ganz Europa die Werke des Hugh Lofting, die er auch selbst illustriert hat, populär. In insgesamt 12 Bänden erzählt er humorvoll die liebenswerten Geschichten vom Tierarzt Doktor Dolittle, der beschließt, den Tieren am besten helfen zu können, wenn er ihre Sprache lernt, und fortan mit den Tieren kommuniziert, unschuldig-naiv, warmherzig, barmherzig. Es entsteht eine kleine heile Welt der Güte und Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Auch wenn die späteren Geschichten nicht die erzählerische Qualität der ersten erreichen und auch in ihrem Tenor teils düsterer, fast pessimistisch zu nennen sind, so wurde die gesamte Serie (die letzten Bände posthum erschienen) auch für Hörspiele, für einen Kinofilm (1967) und für das Fernsehen als Zeichentrickserie adaptiert.
Es ist dem omnibus-Verlag zu danken, dass nach einer Vielzahl von Ausgaben bei den unterschiedlichsten Verlagen der englische Kinderbuchklassiker nun in einer Neuausgabe vorgelegt wird, die die Zeichnungen des Autors übernommen, zugleich aber eine Neuübersetzung durch Gisbert Haefs angestrebt hat, die als äußerst gelungen angesehen werden kann und dem Original in nichts nachsteht. Sehr zu begrüßen ist das Nachwort von Elke Heidenreich, ein Plädoyer für Doktor Dolittle und seinen Erfinder. Sie verweist auf das Allgemeingültige der Werke Hugh Loftings und bezeichnet sie als Klassiker: "Sie werden ihren Charme nie verlieren, und sie geben der kindlichen Fantasie das Futter, das die Seele braucht, um die Flügel auszubreiten."

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Diese Rezension wurde verfasst von avn .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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